GP Brasilien São Paulo Interlagos: Neue Boxenanfahrt
Jahr um Jahr um Jahr wurde Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hingehalten, was Verbesserungen am Austragungsort des Brasilien-GP in Interlagos angeht. Bis der Brite den Südamerikanern das Messer an den Hals setzte – entweder es werde jetzt endlich etwas getan, oder der Zirkus verlässt die Stadt. Natürlich war es damals reinster Zufall, dass von einer Rückkehr des Grand Prix nach Rio sowie vom Wiederaufleben des Argentinien-GP die Rede war ...
Gut einen Monat vor dem WM-Lauf auf jener Rennstrecke, welche den Namen des Rennfahrers Carlos Pace trägt, geht es dort arg staubig zu und her: Nicht nur, dass die Traditionsbahn (erster Formel-1-WM-Lauf 1973) einen komplett frischen Asphalt spendiert bekommt. Es wird auch eine andere Boxeneinfahrt gebaut. Statt der brandgefählich-schnellen Anfahrt wird es eine Schikane geben, welche die Piloten aus der «Curva Café» anbremsen müssen, um dann Richtung Box zu zuckeln.
Curva Café, das sagt Ihnen nichts? Kein Wunder – die meisten haben den alten Namen für den schnellen Linksbogen zurück zu Start und Ziel längst vergessen. Die meisten nennen die Passage «Subida dos Boxes», Anstieg zu den Boxen. Curva Café hiess die Ecke damals, weil unterhalb der schnellen Kurve die Rennberichterstatter dort (mit herrlicher Sicht über fast die ganze Strecke) einen Kaffee zu trinken pflegten und die Rennfahrer den Kaffeegeruch sogar im Auto wahrnahmen!
Die Boxengasse selber ist breiter gestaltet worden, auch die Boxenausfahrt ins Senna-S hinein ist geändert und soll daher sicherer sein.
Für 2015 wird es dann ein brandneues Boxengebäude und ein neues Fahrerlager geben, entlang der heutigen Gegengeraden.
Ingesamt hat das Tourismus-Ministerum ein Budget von umgerechnet rund 55 Mio Euro zur Verfügung gestellt, um Interlagos für die nächsten sechs Jahre fit zu machen – der gegenwärtige Vertrag endet 2020.
In den Augen der Regierung ist der Grand Prix von Brasilien eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres, die 100 Millionen Reais (33 Millionen Euro) pro Jahr in die Kassen spült.