Alain Prost: Analyse Lewis Hamilton & Nico Rosberg
Lewis Hamilton und Nico Rosberg: Jetzt heisst es, cool bleiben
Ist seit dem Belgien-GP wirklich alles anders? Nach der Kollision zwischen den Mercedes-Stallgefährten Nico Rosberg und Lewis Hamilton hat der Brite aus einem 29-Punkte-Rückstand einen 17-Punkte-Vorsprung gemacht. Nicht nur Alain Prost findet, dass sich beim Duell der beiden Mercedes-Piloten mit dem Rennen in den Ardennen etwas geändert hat.
Der vierfache Formel-1-Champion Prost meint: «Mir ist nicht ganz klar, was seit Belgien passiert, aber irgend etwas ist da. Ich würde nicht so weit gehen und unterstellen, dass Lewis bevorzugt wird, aber ich findet, die Dinge haben sich geändert, ich spüre eine komplett andere Dynamik in diesem Team. Es ist mehr etwas, das du fühlst, nicht etwas, das du siehst. Und mit Gefühlen ist es immer so eine Sache – letztlich bist du dir nicht ganz sicher, ob es wirklich stimmt. Aber wenn du im Team selber bist, dann bin ich mir ganz sicher, dass du das genau mitbekommst.»
«Bei mir und Ayrton Senna war es nicht anders, als wir McLaren fuhren. Teamchef Ron Dennis war ein starker Charakter, aber er hat immer schon kleine Bevorzugungen. Mir ist das mit Niki passiert. Und später war es dann umgekehrt, als Ayrton ins Team kam.»
«Wenn du als Pilot diesem Gefühl nachgehst, egal nun, ob dein Gespür dich trügt oder ob es wahr ist, dann hast du im Grunde schon verloren. Ein Detail allein kann die ganze Atmosphäre in einem Rennstall ändern. Am wichtigsten ist das Team um dich herum. Klar spielen auch die Medien eine Rolle, aber was im Rennstall selber vorfällt, ist das Wichtigste. Wenn sich bei dir dann der Gedanke einnistet, dass sich vielleicht etwas geändert hat, dann kann dich das fertigmachen. Das sind alles Kopfdinge, und es ist sehr schwierig, das auf die Reihe zu bekommen.»