Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

«Caterham Sports Ltd.» konkurs – was nun mit GP-Team?

Von Joe Saward
Die Lage bei Caterham ist undurchsichtig

Die Lage bei Caterham ist undurchsichtig

Die Firma «Caterham Sports Limited» ist zahlungsunfähig und unter Aufsicht gestellt. Ein Sprecher von Caterham behauptet: «Der Konkurs gefährdet das Formel-1-Team nicht.»

Die Firma «Caterham Sports Limited» ist zahlungsunfähig. Sie befindet sich unter Aufsicht des Wirtschaftsprüfungsunternehmens «Smith & Williamson», diese Firma ist als Vermögensverwalter eingesetzt. Ein Sprecher des Rennstalls Caterham betont: Obschon beide Firmen «Caterham Sports Ltd.» und «1Malaysia Racing Team» in Leafield ansässig seien, handle es sich um getrennte Unternehmen. Der Einsatz des GP-Rennstalls sei wegen der Insolvenz also nicht gefährdet.

So mancher Formel-1-Fan kratzt sich nun am Kopf: Wer kennt sich da noch aus?

Fest steht: Jenes Material, das vor wenigen Wochen von einem Gerichtsvollzieher namens «Sheriffs Office» beschlagnahmt worden ist, wurde dem Vermögensverwalter übergeben. Es läuft ein Gerichtsstreit darüber, ob das Abholen dieser Gegenstände rechtens war oder nicht.

Tatsächlich bedroht die Insolvenz den Betrieb des Rennstalls nicht. Die ganze Angelegenheit ist sehr verfahren, aber es wird wohl darauf hinauslaufen, dass die «Caterham Sports Limited» nicht sehr viel Wert hat.

Der wertvollste Teil, Caterham als Halter eines von elf Formel-1-Stammplätzen, gehört einer malaysischen Firma namens «1Malaysia Racing Team Sdn Bhd». Die wiederum wurde später umgewandelt in «1Malaysia F1 Team (UK) Ltd.», aus der ging die Sports Ltd. hervor.

Als Caterham im Juli den Besitzer wechselte, haben die neuen Käufer vom Flugunternehmer Tony Fernandes die Firma «1Malaysia F1 Team Sdn Bhd» entweder übernommen oder gepachtet – um den Stammplatz in der Formel 1 zu sichern. Dies gilt so lange als sicher, bis die malaysische Firma selber zahlungsunfähig wäre, erst dann könnte die «Formula One Group» das gegenseitige Abkommen beenden, und der Rennstall würde auch keine Gelder mehr aus dem Rechtverkauf erhalten. Aber das ist alles nicht passiert. So lange der Rennstall an den Pisten auftaucht, erfüllt er auch seinen Teil der Verpflichtungen der Formel-1-Gruppe gegenüber.

Es ist sehr schwierig nachzuvollziehen, was hinter den Kulissen passiert ist. Auf alle Fälle aber wurde Ende August eine neue Firma gegründet, die «Caterham CF1 Grand Prix Ltd.», im Besitz des stellvertretenden Teamchefs Manfredi Ravetto. Diese Firma scheint das Tagesgeschäft von «1Malaysia Racing Team Sdn Bhd» übernommen zu haben. Das ist nicht illegal. Der Betrieb des Rennteams ist von einer Firma auf eine andere übergegangen.

Eine Schlüsselfrage dabei ist: Wem gehört das ganze Material, wie die Werkzeugmaschinen, die Rennwagen und so weiter? Als der Gerichtsvollzieher vor einigen Wochen Material mitnahm, wurde er jedenfalls daran gehindert, es zur Versteigerung zu bringen. Auf der Grundlage, dass er gar kein Recht hatte, es überhaupt an sich zu nehmen.

Das würde bedeuten: Das Material gehörte nicht Caterham Sports, sondern entweder der malaysischen Mutterfirma oder der unabhängingen CF1. Es ist nicht verboten, Material einer Firma einer anderen zu verkaufen, obschon beide den gleichen Besitzern gehören. So lange der Verkauf zu normalen Preisen abgewickelt wurde und so lange der Verkäufer zahlungsfähig ist.

Die Vermögensverwalter «Smith & Williamson» hat mitteilen lassen: «Am Freitag haben positive Gespräche mit dem Teammanager Manfredi Ravetto und Investoren stattgefunden. Wir hoffen, dass dies zu einer finanziell akzeptablen Lösung führt. Sollte dies nicht möglich sein, dann wird der Vermögensverwalter mit anderen interessierten Parteien Kontakt aufnehmen, bezüglich eines Verkaufs.»

Die Kernfrage bleibt: Wer besitzt hier genau was?

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