Caterham: Meinung gegen Meinung – wo ist der Ausweg?
Flugunternehmer Tony Fernandes
Wo ist der Ausweg aus diesem Schlamassel? Die Kaufwilligen des Formel-1-Rennstalls hatten heute verlauten lassen: man habe einen Kauf- und Verkaufsvertrag mit Tony Fernandes (Chef der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia) sowie mit der Caterham-Gruppe unterzeichnet, um die Anteile an «1Malaysia Racing Team», beziehungsweise an «Caterham F1» zu erwerben. Man habe alle daran geknüpften Bedingungen erfüllt, inklusive Bezahlung der entsprechenden Anteile. Dann jedoch seien diese Anteile nie transferiert worden. Infolgedessen sei – rein rechtlich – Tony Fernandes noch immer Besitzer des Teams und daher auch für alle Folgen verantwortlich.
Tony Fernandes will das nicht auf sich beruhen lassen und teilt mit:
«Um die Anteile zu überschreiben, stand zur Bedingung, dass die Käufer alle existierenden und künftigen Gläubiger bezahlen. Aber das ist nicht passiert.»
«Ich habe mich im Juni dazu entschlossen, meinen Anteil am Caterham-F1-Team zu verkaufen. Voraussetzung dabei war, dass sämtliche Kosten für Gläubiger übernommen werden, das schliesst die Belegschaft mit ein. Mir war es so wichtig, dass alle Angestellten ihren Lohn erhalten, dass ich sicherstellte – die Anteile werden nur dann wirklich gewechselt, wenn die Käufer diese Bedingung erfüllen. Aber das ist nicht passiert, und daher ist die Firma „Caterham Sports Ltd.“ in Konkurs gegangen, mit erheblichen Schulden bei verschiedenen Gläubigern.»
«Nochmals: Unser Abkommen ist glasklar. Es gilt, bestimmte Konditionen zu erfüllen. Das ist nicht passiert. Unsere Anwälte haben die Käufer mehrfach darauf hingewiesen. Wenn du geschäften willst, dann musste du auch Rechnungen bezahlen können. Sie haben ihr Versprechen gebrochen, und das wird nun auf dem Buckel der Angstellten und der Fans von Caterham F1 ausgetragen. Ich hoffe, es wird sich eine Lösung finden lassen.»
Graham Macdonald, Geschäftsleiter der Caterham-Gruppe, fährt grosses Geschütz auf und behauptet: «Mir kommt es so vor, als habe gar nie eine ernsthafte Absicht bestanden, diesen Verpflichtungen nachzukommen. Was wir nun haben, sich Behauptungen und Gegenbehauptungen, die komplett haltlos sind. Nicht nur, dass die Gläubiger nicht bezahlt worden sind, wir sind auch nicht dafür bezahlt worden, dass unser Werk benutzt wird oder unser Name. Kurzum: es ist überhaupt nichts bezahlt worden, und jetzt, wo ein Insolvenzverwalter eingesetzt ist, wollen sie erneut vor ihren Verpflichtungen davonlaufen.»