Caterham-Werk geschlossen – gibt es noch Hoffnung?
Caterham in Sotschi: War das der letzte Einsatz des Formel-1-Teams?
Im Caterham-Werk ruht heute die Arbeit. Finbarr O’Connell – Mitarbeiter des nach der Insolvenz des «Caterham Sports. Ltd.» zuständigen Wirtschaftsprüfungs-Unternehmens «Smith & Williamson» – sagt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: «Die Angestellten können heute nicht in die Fabrik.»
Als Grund gibt O’Connell an, die Firma «1Malaysia Racing Team» (1MRT), dem offenbar rechtlich der Formel-1-Rennstall gehört, sei seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen und benutze «Einrichtungen, die ich verwalte».
O’Connell sagt weiter, die Türen zum Werk würden aufbauen, so bald ein Abkommen getroffen worden sei. Ein Treffen mit Repräsentanten von 1MRT am Mittwoch war ohne Lösung zu Ende gegangen.
Die neue Caterham-Führung wirft dem früheren (und rechtlich möglicherweise auch gegenwärtigen) Besitzer Tony Fernandes vor, er habe sich nicht an die Abmachungen gehalten. Jetzt werden rechtliche Schritte erwogen. Flugunternehmer Tony Fernandes (AirAsia) bezeichnete eine entsprechende Erklärung von Caterham gegenüber der BBC als «Abfall».
Sollte Caterham nicht am kommenden Rennen in Austin (Texas) teilnehmen, brechen sie einen Vertrag im Dreieck mit «Formula One Management» und dem Autoverband FIA, wonach sie sich verpflichten, an sämtlichen Läufen zur Formel-1-WM teilzunehmen. Das könnte dazu führen, dass Caterham seinen Platz als eines von elf Formel-1-Teams verliert.
Derzeit ist nicht ganz klar, wo sich die aktuellen Rennwagen von Caterham befinden. Quellen innerhalb von Caterham sprechen davon, dass sie sich im Leafield-Werk befänden. Gemäss O’Connell dürften sie nicht ohne seine Erlaubnis die Reise nach Texas antreten. Aber der Insolvenzverwalter hat auch erklärt, er könne nicht ausschliessen, dass sich einige Chassis anderswo aufhalten, das sei momentan Gegenstand von Untersuchungen.
O’Connell weiter: «Wir versuchen, ein Arrangement mit 1MRT zu finden. Ihr erster Vorschlag war leider nicht akzeptabel. Also habe ich sie nach Hause geschickt. Dieser Fall ist nicht beendet. Es geht nur damit, wer das Geld hat, um eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden.»