Caterham-Team vor dem Aus? Schwere Vorwürfe
Steht Caterham vor einer Bruchlandung?
Die neuen Besitzer des Caterham-Rennstalls fahren schweres Geschütz auf. Tage nachdem bekannt geworden ist, die Firma «Caterham Sports Ltd.» sei zahlungsunfähig, werden dem Flugunternehmer Tony Fernandes sowie der für die Insolvenz zuständigen Firma grosse Vorwürfe gemacht. Finbarr O’Connell, Mitarbeiter des Unternehmens «Smith & Williamson» hatte Medien gegenüber erklärt, es bestünde durchaus die Möglichkeit, dass Formel-1-Material, wie etwa die Rennwagen, nicht für den Transport Richtung Texas (USA) freigegeben würden oder dass man vielleicht dazu gezwungen sein könnte, das Team aus der Fabrik von Leafield zu bitten.
Caterham nimmt wie folgt Stellung:
«Am 29. Juni 2014 haben die «Caterham Enterprises Ltd.» und Scheich Mohamed Nasarudin (als Verkäufer) sowie ihre Teilhaber Tony Fernandes und Datuk Kamarudin Bin Meranun einen Kaufvertrag bezüglich der «1Malaysia Racing Team Sdn Bhd», beziehungsweise des Caterham F1 Teams geschlossen, dies mit der Firma Engavest SA (als Käufer). Seit diesem Datum weigert sich der Verkäufer, seinen rechtlichen Pflichten nachzukommen und seine Anteile an den Käufer abzugeben.»
«Der Käufer wird in der ärgerlichen Situation belassen, das Team finanziell zu stützen, ohne jedoch gleichzeitig einen echten Rechtsanspruch zu haben. Dies steht in krassem Gegensatz zu einer Pressemitteilung des Verkäufers, die am 3. Oktober 2014 veröffentlicht wurde und in welcher es heisst, dass Herr Fernandes und seine Caterham-Gruppe fortan nicht in länger in Verbindung mit dem Caterham F1 Team stehen.»
«Die Insolvenz-Verwalter der «Caterham Sports Ltd.» wurden im Auftrag der «Export-Import Bank of Malaysia Berhad» eingesetzt, einem Gläubiger von Herrn Fernandes und der Caterham-Gruppe. Der Käufer hat keine Verbindung zu dieser Bank. Die Firma «Caterham Sports Ltd.» war lediglich ein Zulieferer des Caterham-Teams.»
«Leider hat die Einsetzung dieses Verwalters verheerende Auswirkungen auf die Aktivitäten des Formel-1-Teams. Seit ihrer Einsetzung haben die Verwalter mehrere Pressemitteilungen veröffentlicht, deren Inhalt dem Management des Formel-1-Teams in schwerster Weise schaden.»
«Nach drei Monaten, in welchen das Caterham-Formel-1-Team in gutem Glauben geleitet worden ist, ist der Käufer nun dazu gezwungen, alle Möglichkeiten des weiteren Vorgehens zu prüfen. Der Käufer hat Anwälte damit beauftragt, alle notwendigen Ansprüche gegen die verwickelteten Parteien einzufordern – darunter auch bei Herrn Fernandes, der als Besitzer das operative Formel-1-Geschäft führen wird.»
Zitat Ende.
Mit anderen Worten: Die vermeintlich neuen Caterham-Besitzer behaupten, dass der frühere Caterham-Besitzer Tony Fernandes rein rechtlich noch immer der gegenwärtige Eigner des Rennstalls sei und entweder nun endlich seinen Verpflichtungen nachkommen solle oder sich gefälligst selber um den Scherbenhaufen kümmern könne.
Flugunternehmer Tony Fernandes (AirAsia) hat dazu keine offizielle Stellungnahme abgegeben. Er twittert lediglich: «Wenn du etwas kaufst, dann solltest du auch dafür bezahlen. Ziemlich einfach.»
Der BBC gegenüber bezeichnet Fernandes die Stellungnahme als «Abfall» und sagt, seine Rechtsvertreter würden im Laufe des Donnerstag dazu etwas verlautbaren lassen.