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Gene Haas: Überleben – Motto der ersten fünf Jahre

Von Rob La Salle
Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci mit Gene Haas

Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci mit Gene Haas

Rennstallbesitzer Gene Haas macht sich keine Illusionen, wo sein Team 2016 in der Hackordnung des GP-Zirkus anzusiedeln sein wird: «Nur keine überrissenen Erwartungen!»

Gene Haas (61) wird in knapp 17 Monaten mit seinem Rennstall beim Grossen Preis von Australien in Melbourne sein WM-Debüt geben. Aber der erfolgreiche NASCAR-Rennstallbesitzer (Meister 2009 mit Tony Stewart) macht sich überhaupt keine Illusionen darüber, was ihn im Formel-1-Sport erwartet.

Der US-amerikanische Werkzeugmaschinenhersteller sagt gegenüber dem TV-Sender CNN: «In den ersten fünf Jahren wird es nur ums Überleben gehen. Ich habe keinerlei überrissene Erwartungen, wir denken jedenfalls bestimmt nicht, dass wir in der Formel 1 einfach da rausgehen und ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden. Ich würde es schon als sagenhaften Erfolg bezeichnen, wenn wir es innerhalb von fünf Jahren schaffen würden, ein Rennen zu gewinnen.»

«Aber nur schon in der Formel 1 vertreten zu sein, das wird unsere Marke von einem bescheidenen Niveau in die Stratosphäre schiessen. Wenn wir uns schwer tun, dann dürfte eine Prise schlechter Ruf hinzukommen, aber damit kann ich leben. Ich bin davon überzeugt, dass wir früher oder später vorrücken. Zunächst mal werden wir uns hinten einreihen und daran arbeiten, uns im hinteren Drittel achtbar aus der Affäre zu ziehen.»

Gene Haas wird den ersten Formel-1-Rennstall in US-amerikanischem Besitz an den Start bringen seit 1986 und dem missglückten Experiment Beatrice-Lola von Teamcher Carl Haas (mit Gene Haas nicht verwandt). Der Rennstall trat 1985/’86 in der Formel-1-WM an, mit einem vierten Rang 1986 in Adelaide als bestem Ergebnis (mit Alan Jones am Lenkrad).

Besuch in Monza, Ferrari-Vertrag bestätigt

Gene Haas weilte anfangs September in Begleitung seines Technikdirektors Günther Steiner und von Joe Caster (Geschäftsleiter von Haas F1) in Monza: Über dem Fahrerlager der Traditionsrennstrecke hatte er Dutzende von Gästen in eine Haas-Suite eingeladen, seit Silverstone ist er Sponsor von Ferrari. Am Montag fuhr er mit Steiner und Caster nach Maranello, um Details zur Zusammenarbeit mit Ferrari zu besprechen. Der berühmteste Rennstall der Welt wird für Haas aber der Saison 2016 Antriebseinheit und Getriebe liefern, dazu reichlich technische Unterstützung bieten.

NASCAR-Teambesitzer Gene Haas in Monza: «Die Zusammenarbeit mit Ferrari war für uns naheliegend, um unsere Ziele zu erreichen. Das ist einerseits die technische Partnerschaft, andererseits auch die Publicity, die wir durch Ferrari erhalten. Wir sind grundsätzlich in der Formel 1, um technisches Know-How mit unseren Werkzeugmaschinen global in die Auslage zu stellen. Da gibt es einfach keinen besseren Partner als Ferrari. Eigentlich bestand der Plan darin, dass wir schon 2015 kommen, aber der Zeitplan wurde etwas eng. Das Debüt 2016 gibt uns mehr Zeit.»

Das neue Werk in Kannapolis (im Nordosten von Charlotte) wird in diesem Herbst fertig, «aber wir werden eine europäische Aussenstelle haben, in aller Wahrscheinlichkeit im Grossraum Silverstone», so Haas in Italien.

In Sachen Fahrer hat sich Gene Haas noch keine grossen Gedanken gemacht: «Das steht nicht weit oben auf unserer Prioritätenliste. Es reicht, wenn wir uns im kommenden Frühsommer darüber den Kopf zerbrechen.»

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