Champion Lewis Hamilton: In Nacht vor GP ohne Schlaf!
Lewis Hamilton: Wieder Sieger, zum zweiten Mal Champion
Britannia rules – Fahrer aus Grossbritannien haben den GP2-Titel gewonnen (Jolyon Palmer), die Langstrecken-WM (Anthony Davidson, zusammen mit dem Schweizer Sébastien Buemi), den GP3-Titel (Alex Lynn) und nun die Formel-1-WM mit Lewis Hamilton. Da passte es, dass dder Mercedes-Star und Abu-Dhabi-Sieger während der Auslaufrunde einen Union Jack schnappte und spazieren fuhr, während sich am Mercedes-Funk Prinz Harry meldete und krächzte: «Lewis, du bist eine Legende!»
Während die schöne Nicole Scherzinger in eine WM-Hemd von Mercedes schlüpfte und sich leichte Sorgen machte, was die Tränen wohl mit ihrem Mascara anrichten würde, sass Hamilton vor den Medienvertretern, mit einem Lächeln, von hier bis Dubai.
Auf dem Siegerpodest hatte er gemeint: «Mir fehlen die Worte. Mein erster Dank den Fans, es ist so schön, all die Fahnen und Kappen zu sehen. Danke meiner Familie, die heute hier ist, danke dem ganzen Team. Dieser Titel ist noch schöner als der erste.»
«Mein Start war der vielleicht beste meiner Karriere, ein Raketenstart! Zum Schluss musste ich wirklich nochmals angasen, um Massa hinter mir zu halten. Gleichzeitig war ich so happy, Felipe neben mir auf dem Podest zu sehen. Wir haben ja etwas Rennhistorie zusammen, mit dem Titelrennen 2008. Ich freue mich für die ganze Williams-Truppe und besonders für Sir Frank Williams.»
«Nico hat einen sensationellen Kampf gezeigt. Wir haben uns 1997 getroffen, und wir sagten – wie cool wäre es, eines Tages Formel 1 zu fahren und um Siege zu kämpfen. Das ist wahr geworden. Es hat mir viel bedeutet, dass er vor der Siegerzeremonie zu mir gekommen ist und mir gratuliert hat.»
«Ich weiss nicht, was alles auf mich zukommt, ich nehme es Stunde um Stunde! Das ist der fabelhafteste Tag meines Lebens, ich bin überwältigt. Unfassbar ...»
Wenige Minuten danach hatte sich Lewis ein wenig gesammelt.
«Der Druck war unfassbar. Ich versuchte, das zu ignorieren, aber im Grunde geht das gar nicht. Ich war um fünf Uhr früh aufgewacht, schon zuvor war an Schlaf kaum zu denken.»
«Ich musste immer denken – uff, morgen ist DER grosse Tag. Vor dem Rennen war ich dann unglaublich ruhig. So ruhig, dass ich schon wieder beunruhigt war. Ich fragte meine Truppe: was meint ihr, ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Wie sich herausstellte, musste ich mir da keine Sorgen machen.»
«Es ist schwer vorstellbar, wie intensiv das ganze Wochenende gewesen ist. Was für ein Jahr! Ich muss noch immer schmunzeln, wenn ich daran denke, dass viele damals gesagt haben – der Wechsel zu Mercedes ist falsch.»
#«Im Moment habe ich eine Ausserkörper-Erfahrung! Ich habe den Eindruck, ich stehe hinter mir und gucke all dem einfach ein wenig zu. Ich fasse noch nicht, dass dies alles wirklich passiert. Wow ...»
«Mein bester Moment? Jetzt! Mein schlechtester Moment – Belgien, das war mein Tiefpunkt.»
Hatte Hamilton wegen des Defekts von Nico Rosberg keine Angst? «Natürlich», gibt der Engländer zu. «Wir fuhren die Leistung herunter, ich fuhr nicht mehr so brutal über die Kerbs wie sonst, und du beginnst, mit dem Auto zu sprechen – komm schon, Mädchen, halt durch! Du kannst das! Es klingt ein wenig doof, ich weiss, aber Rennfahrer sprechen wirklich mit ihrem Rennauto.»
Hamilton dreht sich um zu Felipe Massa und Valtteri Bottas: «Macht ihr das nicht auch?»
«Klar», grinst Felipe. Valtteri nickt stumm ...
Geht das Märchen weiter? Bleibt Hamilton bei Mercedes?
Lewis: «Ich suche keine neue Herausforderung, ich habe ja sowieso einen Vertrag für die kommende Saison. Ich fühle mich hier zuhause, ich habe den Eindruck, dass ist erste der Anfang einer tollen Serie, also wieso sollte ich ans Weggehen denken?»