Max Chilton: GP-Karriere am Ende wegen 12 Minuten?
Jules Bianchi und Max Chilton im vergangenen März in Australien
Wunder in der Formel 1 gibt es leider auch zur Vorweihnachtszeit nur selten: Am 16. und 17. Dezember wird das komplette Hab und Gut des Marussia-GP-Rennstalls vor Ort im Werk in Oxfordshire und auch online unter den Hammer kommen. Von den Formel-1-Rennern (ohne Antriebseinheiten, die sind längst in Maranello) über die Fahrzeug-Flotte bis zu den Bildern an der Wand wird alles zu Geld gemacht, was sich für die Gläubiger verkaufen lässt. Was es alles zu ersteigern gibt, sehen Sie HIER
2014 ist für die Fahrer ein Schicksalsjahr: Jules Bianchi liegt nach seinem Unfall im Japan-GP vom 5. Oktober noch immer ohne Bewusstsein im Krankenhaus. Niemand kann sagen, ob der Franzose je wieder aufwachen und sich erholen wird.
Für seinen 23jährigen Stallgefährten Max Chilton ist die Formel-1-Karriere möglicherweise ebenfalls zu Ende. «Ich weiss, dass ich kaum noch Chancen habe, anderswo ein Auto zu bekommen», sagt der Engländer.
Gemäss Chilton (bestes Formel-1-Ergebnis: Rang 13 in Bahrain 2014) «wussten wir das ganze Jahr über, wie eng der Gürtel bei Marussia geschnallt ist. Jedes Rennen fühlte sich an, als sei es unser letztes. Und dann kam der Unfall von Jules, mit so etwas konnte niemand rechnen. Ich hatte dann einige Wochen frei, aber an Erholung war nicht zu denken, das Jahr hat einem psychisch ausgelaugt. Der Unfall von Jules ist allen so nahe gegangen, daran musst du ständig denken.»
Und doch glaubte die Marussia-Truppe bis zuletzt an das Unmögliche: Am Dienstag vor dem Abu-Dhabi-GP wurden in aller Eile die Rennwagen bereit gemacht, doch dann traf das versprochene Geld nicht ein, die Zeit für den Transport Richtung Arabien ging aus. Was hat gemäss Max, zu Gast bei den Kollegen der britischen Sky Sports, am Ende gefehlt? Der Engländer verzieht das Gesicht: «Die Zahlung kam zwölf Minuten zu spät.»