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Minardi: «Marussia-Veto ist absurd und unsportlich»

Von Vanessa Georgoulas
Der ehemalige Formel 1-Teamchef Giancarlo Minardi übt harte Kritik an der Entscheidung der Strategiegruppe

Der ehemalige Formel 1-Teamchef Giancarlo Minardi übt harte Kritik an der Entscheidung der Strategiegruppe

Der ehemalige Formel 1-Teamchef Giancarlo Minardi bezeichnet das Veto der Strategiegruppe gegen eine WM-Teilnahme des ehemaligen Marussia-Teams mit 2014er-Rennern als absurd.

Die Schwierigkeiten, mit denen sich ein kleiner Formel-1-Rennstall tagtäglich herumschlagen muss, sind Giancarlo Minardi nur allzu vertraut. Der heute 67-Jährige aus Faenza kämpfte jahrzehntelang als Besitzer des gleichnamigen Teams in der höchsten Motorsport-Klasse ums finanzielle Überleben.

Entsprechend gross ist seine Sympathie für die kleineren Rennställe, die aktuell um ihren Verbleib in der Königsklasse kämpfen – vor allem für das ehemalige Marussia-Team, das mit neuem Namen (Manor F1 Team) und modifizierten 2014-Autos in der WM 2015 antreten wollte.

Minardi, der die Ereignisse in der Formel 1 seit seinem Abgang genau beobachtet und kommentiert, versteht nicht, warum sich die Strategiegruppe gegen diesen Vorschlag gestellt hat: «Das ist ein lächerliches und unsportliches Verhalten», teilt er auf seiner Website www.minardi.it mit.

Der Italiener ist überzeugt: «Die gegnerischen kleinen Teams hoffen, das Preisgeld von Marussia unter sich aufteilen zu können, aber vielleicht haben sie sich da verrechnet. Denn wenn man mit Marussia und Caterham die beiden Stiefkinder der Formel 1 aus der Startaufstellung schmeisst, dann wird das Feld kleiner. Und eine Folge davon ist, dass Teams mit sehr viel mehr Budget und grösseren Erwartungen die letzten Plätze belegen würden. Das hätte kommerzielle Konsequenzen, vom Image-Schaden mal ganz abgesehen.»

Minardi erklärt auch: «Die Situation erinnert mich an die Jahre 1996 und 1997, als ich die Bedeutung der kleinen Teams sehr stark verteidigen musste. Auch damals machte ich darauf aufmerksam, dass die letzten Plätze von den kleinen Teams belegt werden müssen. Denn die Hersteller haben keinen langen Atem, wenn es um den Erfolg geht. Sie müssen kommerzielle und marketingtechnische Aspekte berücksichtigen und kurzfristigere Ziele erreichen. Die Situation nach der Jahrtausendwende hat gezeigt, dass ich Recht hatte: Ein Hersteller nach dem anderen stieg aus.»

Der ehemalige Teamchef hat die Hoffnung auf eine Lösung, die Manor die Teilnahme erlaubt, noch nicht aufgegeben: «Ich hoffe, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde und dass man sich besinnt. Damals wie heute braucht dieser Sport jene, die sich in der Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft am Ende des Formel 1-Feldes abmühen.»

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