David Coulthard: Barcelona ist nicht wie Melbourne-GP
David Coulthard fährt auch heute noch regelmässig Rennwagen
David Coulthard (43) hat seine 246 Grand-Prix-Schlachten zwar hinter sich, aber der langjährige Red-Bull-Fahrer ist dem Sport treu geblieben und hat die Wintertests aufmerksam verfolgt. Der Schotte ist nicht so sicher, ob wir das wahre Kräfteverhältnis in der Formel 1 nach den Testfahrten in Jerez und Barcelona kennen: «Melbourne ist ein komplett anderer Kurs als Barcelona. In Katalonien kommt es auf eine herausragende Aerodynamik an sowie auf eine gute Seitenstabilität des Autos. Melbourne ist eher ein Stop-and-go-Strassenkurs. Wir haben zudem noch nicht die letzten Aero-Verbesserungen der einzelnen Teams gesehen. Das kann das Bild auch wieder verändern. Alles in allem sollte man in die Testzeiten von Barcelona nicht zu viel hineinlesen. Was Sache ist, sehen wir in Australien.»
Auch der 13fache GP-Sieger freut sich auf einige tolle Teamduelle – Hamilton gegen Rosberg bei Mercedes, Vettel gegen Räikkönen bei Ferrari, und auch Daniel gegen Daniil bei Red Bull Racing, der Australier Ricciardo gegen den jungen Russen Kvyat.
David Coulthard, der WM-Zweite von 2001, weiter: «Ich bin sehr gespannt darauf zu sehen, wie Daniel mit dem Druck umgeht, dass er nun das Team führen soll. Jeder erwartet natürlich, dass er Kvyat schlägt. Aber was, wenn das nicht passiert? Wie wird er damit umgehen? Ich bin überzeugt, das wird früher oder später geschehen.»
«Was mich an Ricciardo 2014 wirklich umgehauen hat, dass war seine Arbeit in den Rennen, dieser Kampfinstinkt im Rad-an-Rad-Duell. Das war etwas, das ich vorher bei ihm nicht erkannt hatte. Ricciardo hat bewiesen, dass die Beförderung von Toro Rosso ins Hauptteam von Red Bull gerechtfertigt war. Ich fand nicht, dass Vettel gegen ihn eine Antwort gefunden hat.»
«Darüber hinaus finde ich, Daniel tut generell unserem Sport gut – mit seiner positiven Ausstrahlung und diesem ansteckenden Lächeln. Ich weiss nicht, ob er es eines Tages zum Weltmeister schafft. Ich weiss aber, dass er schon jetzt sehr viel für die Formel 1 macht, weil er einen hohen Wiedererkennungswert hat und die Fans ihn mögen.»