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Fernando Alonso: Wovor haben die Ärzte so Angst?

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso muss sich ganz erholen

Fernando Alonso muss sich ganz erholen

Fernando Alonso hat via Twitter seine Absage des Saisonstarts kommentiert – und er wünscht seinem Ersatzmann Kevin Magnussen alles Gute. Wieso ist die Zwangspause eine weise Vorsichtsmassnahme?

Nach der Schocknachricht – wonach Fernando Alonso auf Anraten der Ärzte den WM-Beginn in Australien sausen lassen muss – hat sich der zweifache Formel-1-Champion per Twitter zu Wort gemeldet: «Es ist schwierig sein, nicht in Australien zu sein. Aber ich verstehe die Empfehlung der Ärzte. Ein zweiter Einschlag in weniger als 21 Tagen ist ein NO.»

In Alonsos McLaren-Honda wird ab 13. März der letztjährige Stammfahrer Kevin Magnussen klettern. Der Däne sagt: «Es ist bedauerlich, wie das zustande gekommen ist, aber ich bin sehr aufgeregt, in Australien fahren zu können.»

Der 22-Jährige, in seiner ersten Formel-1-Saison 2014 im McLaren-Mercedes WM-Elfter geworden, ahnte wohl schon in der vergangenen Woche nach seinem einen Testtag in Barcelona, was auf ihn zu kommen würde. «Es wäre nicht ganz einfach, Fernando in Melbourne zu ersetzen. Ich habe den Winter über nicht mit meinen eigenen Ingenieuren und Mechanikern geübt, ich stand eher etwas abseits. Klar habe ich verfolgt, was im Team alles vorgeht, aber es ist etwas anderes, wenn du im Auto sitzt und ganz intensiv mit den Ingenieuren arbeitest.»

Auch der frühere Formel-1-Pilot Heikki Kovalainen twittert zum Aufreger des Tages: «Ich wünsche Dir eine schnelle Erholung, Fernando. Ich bin 2008 zwei Wochen nach einer Gehirnerschütterung wieder gefahren, also wird er bald wieder zurück sein.»

Lotus-Fahrer Romain Grosjean sagt: «Alo, wir werden dich in Melbourne vermissen. Ich hoffe, du bis bald wieder hinterm Lenkrad. Am wichtigsten jedoch ist es, dass es dir gut geht.»

Die Ärzte haben also Alonso vom Start in Australien abgeraten. Wovor haben sie so grosse Furcht?

Spezialisten reden hier vom so genannten «Second Impact Syndrome», also einem Krankheitsbild des zweiten Schlags. Wenn ein Mensch eine Gehirnerschütterung erleidet in dem Moment, wenn eine zuvor erlittene noch nicht restlos ausgeheilt ist, dann können unerwartete Komplikationen auftreten.

Zahllose Beispiele aus dem Sport – Rugby, Eishockey, Skisport und so fort – zeigen auf traurige Art und Weise: das «Second Impact Syndrome» ist überaus ernst zu nehmen. Studien aus den USA belegen, dass fast alle Sportler mit dem «Second Impact Syndrome» bleibende Hirnschädigungen davongetragen haben!

Zu den Symptomen einer Gehirnerschütterungen gehören Desorientierung, Erbrechen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Bewusstlosigkeit, Verwirrung, Gedächtnisverlust, Ohrensausen, Schlaf- und Sprachstörungen. Fernando Alonso hatte einige dieser Symptome.

Zu den Symptomen beim zweiten Schlag gehören: erweiterte Pupillen, Verlust der Augenbewegung, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand und Tod.

Neurologen erklären diese dramatische Wendung damit, dass das Hirn nach dem ersten Schlag die Fähigkeit teilweise verliert, den Hirndruck selbständig zu regulieren. Das kann zu Hirnschwellungen und –blutungen führen. Dazu muss eine zweite Gehirnerschütterung noch nicht mal so heftig sein wie die erste.

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