Williams: Daniel Ricciardo lässt Podest-Traum platzen
Bis zum ersten Boxenstopp lag Felipe Massa noch vor Sebastian Vettel
Nach den starken Wintertestfahrten reiste das Williams-Team mit grossen Hoffnungen zum ersten Formel-1-Saisonlauf nach Melbourne. Doch obwohl Valtteri Bottas und Felipe Massa schon am Freitag ein flottes Tempo fahren konnten, musste der britische Rennstall am Ende Schadensbegrenzung betreiben.
Die erste grosse Enttäuschung folgte schon vor dem Rennen: Bottas, der sich nach dem Qualifying über Rückenschmerzen beklagte, bekam nach einer medizinischen Kontrolle keine Rennfreigabe mehr. Und weil die Regeln eine Nachnominierung nach dem Qualifying ausschliessen, musste ein Williams in der Box bleiben.
«Ich habe alles daran gesetzt, um heute fahren zu können und bin natürlich enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Aber ich respektiere die Entscheidung der Ärzte», gestand Bottas. Dem Finnen bleiben nun zwei Wochen bis zum nächsten GP in Malaysia, um wieder fit zu werden. «Ich kann es kaum erwarten, wieder ins Cockpit zu steigen, denn das Auto sieht sehr stark aus und ich bin überzeugt, dass wir um Podestplätze mitkämpfen können», erklärte der sechsfache Podeststürmer.
Die Enttäuschung stand aber auch Felipe Massa ins Gesicht geschrieben, als er sich nach dem vierten Platz den Fragen der Medien stellte. Der kleine Brasilianer, der vom dritten Startplatz ins Rennen gegangen war, musste sich im Kampf um den letzten Podestplatz gegen Ferrari-Star Sebastian Vettel geschlagen geben und erklärte frei heraus: «Das war die einzige Enttäuschung in diesem Rennen. Ich habe nach meinem Stopp 1,5 Sekunden hinter Daniel Ricciardo verloren, das hat gereicht, um hinter Vettel zurückzufallen. Aber ich vertraue meinem Team und dem Auto und wir wissen, dass wir in guter Form nach Malaysia gehen werden.»
Rob Smedley, der Leiter der Williams-Ingenieursabteilung, schilderte: «Die ganze Mannschaft hat heute gut gearbeitet, sowohl bei den Boxenstopps als auch an der Boxenmauer. Wir haben aber leider die Entscheidung getroffen, die Reifen früh zu wechseln, weil Vettel etwas schneller unterwegs war als Felipe. Das ging leider nicht auf und wir haben eine Position eingebüsst. Zum Glück konnten wir den Schaden in Grenzen halten, obwohl wir nur ein Auto ins Rennen geschickt haben, liegen wir in der Meisterschaft nur wenige Punkte hinter Ferrari zurück.»