Ferrari: Statt Vettel & Räikkönen – Fuoco & Gutiérrez
Antonio Fuoco: Ist das ein künftiger italienischer GP-Sieger?
Ferrari hat bestätigt, was wir schon vor knapp einer Woche geschrieben hatten: der 19jährige Italiener Antonio Fuoco gibt im Rahmen der zweitägigen Formel-1-Testfahrten sein Debüt für Ferrari, am zweiten Testtag sitzt der Mexikaner Esteban Gutiérrez im Wagen. Damit setzt Ferrari wie beim Test in Spanien keinen Stammfahrer ein.
Der junge Kalabrier Fuoco wird zum ersten Mal am Lenkrad des 2015er Ferrari SF15-T sitzen, er kennt den Wagen bislang nur aus dem Simulator. Gutiérrez konnte schon auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya testen.
Fuoco fährt am Dienstag, 23. Juni, am 24. Juni darf dann der Mexikaner ran, der im vergangenen Herbst als offizieller Test- und Ersatzfahrer von Ferrari gemeldet worden war.
Erneut setzt Ferrari also beim kommenden Formel-1-Test auf einen Nachwuchsmann. Mercedes hingegen lässt Stammfahrer zum Einsatz kommen. Einige Formel-1-Fans hat das erstaunt: Da redet Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene immer davon, dass die Lücke zu Mercedes geschlossen werden soll. Ist Antonio Fuoco, Formel-Renault-Meister 2013, Gesamtfünfter der Formel 3 2014 und in dieser Saison in der GP3 unterwegs, der richtige Mann, um dem Ferrari Beine zu machen?
Talent hat der 19-Jährige ohne Zweifel: Im Rahmen der Aufbauarbeit der Ferrari-Fahrerakademie hat Fuoco schon verschiedene andere Formel-1-Autos gefahren, dabei hat er sich prima aus der Affäre gezogen.
Der Einsatz von Fuoco in Österreich macht aus verschiedenen Gründen Sinn: Ein Teil der Testarbeit muss gemäss Reglement von Nachwuchspiloten bestritten werden, der Test von Fuoco ist für Ferrari ein wichtiger Gradmesser, um zu sehen, wo Antonio steht. Ein grosser Teil der Testarbeit dreht sich überdies ausschliesslich um Reifen für die Saison 2016, betrifft also das heutige Auto und dessen Entwicklung nicht. Daher muss auch kein Stammfahrer am Lenkrad sitzen. Viele Aero-Tests mit neuen Teilen werden bei gleichmässigen Geschwindigkeiten gefahren, mit dem Ausloten am Limit hat das wenig zu tun.
Ferrari wird dann (wie Mercedes) Stammfahrer hinters Lenkrad lassen, wenn das aus ihrer Perspektive sinnvoll ist.