Juan Manuel Fangio: Keine Exhumierung, zweiter Sohn?
Rennlegende Juan Manuel Fangio
Gemunkelt wurde es seit Jahrzehnten: Juan Manuel Fangio, Rennlegende, fünffacher Formel-1-Champion, Mercedes- und Maserati-Ikone, habe uneheliche Kinder. Dann war die Rennwelt vor wenigen Tagen baff als bekannt wurde: Am 7. August, wenige Wochen nach seinem 20. Todestag vom 17. Juli, sollen Juan Manuel Fangios sterbliche Überreste exhumiert werden! Auf Anordnung eines Richters der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sollten Proben der sterblichen Überreste genommen und analysiert werden, um einen Vaterschaftstest durchzuführen und endgültige Klarheit zu bekommen, ob er einen leiblichen Sohn hatte.
Oscar Cesar Espinosa behauptet, dieser Sohn zu sein. Der Argentinier ist der Sohn von Andrea «Beba» Berruet, die zwanzig Jahre lang mit Fangio liiert war, bevor das Paar sich 1960 trennte. Da Fangio und Berruet nie verheiratet waren, wurde Espinosa nie offiziell als Fangios Sohn anerkannt, ein Umstand, den er jetzt ändern will. In den zahlreichen Büchern, teilweise von Fangio autorisiert, war von einem Sohn nie die Rede.
Aber Espinosa wird sich gedulden müssen – denn gestern Nacht kam heraus: die Graböffnung ist auf unbestimmte Zeit verschoben!
Verschiedene argentinische Medien berichten: Richter Daniel Dipp aus Mar del Plata hat erwirkt, dass die Exhumierung so lange nicht stattfinden kann, bis ein anderer Fall geklärt ist – jener der Familie von Rubén und Pedro Vázquez, die ebenfalls behauptet, von Juan Manuel Fangios Blut zu sein.
Der Fall Vázquez wird in Mar del Plata an einem anderen Gericht verhandelt als jener von Espinosa, der zu Weihnachten 2000 verkündet hatte, er sei der Sohn Fangio und seither um sein angebliches Recht kämpft.
Derzeit ist völlig unklar, wie es nun weitergeht und wie Richter Rodrigo Catalgo, verantwortlich für den Fall Espinosa, auf den Vorstoss seines Kollegen Dipp reagieren wird.
Juan Manuel Fangio, der seinen ersten von fünf Weltmeistertiteln 1951 gewann und von 1954 bis 1957 vier Mal in Folge Champion wurde, starb am 17. Juli 1995 im Alter von 84 Jahren an einer Nierenerkrankung und wurde in seiner Heimatstadt Balcarce, 400 Kilometer südlich von Buenos Aires, begraben.