Max Verstappen (Toro Rosso) 4.: «Ich bin sprachlos!»
Die Toro-Rosso-Truppe feiert ihren Max Verstappen
Max Verstappen gewöhnte sich im Testwinter 2015 ans Formel-1-Fahren wie ein Fisch ans Schwimmen, und nach guten Leistungen in den ersten Saisonrennen hatte sich auch die Frage erledigt, ob man einem 17-Jährigen eine Formel-1-Superlizenz ausstellen darf. Man darf.
Und dennoch: trotz tollem Speed und einigen atemraubenden Überholmanövern war der Durchbruch bislang ausgeblieben – in neun Rennen hatte Max Verstappen nur zwei Mal punkten können, als Siebter in Malaysia, als Achter in Österreich. Nun aber hat er sich auf einen Schlag auf WM-Rang 11 verbessert: grossartiger vierter Rang im Rennthriller von Ungarn.
«Unfassbar, vierter Platz, ich bin sprachlos!» sagt der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Jos Verstappen. «Das hätte ich nie erwartet, vor allem nicht, weil mein Start nicht gut gewesen ist. Aber ich konnte mich aus allem Ärger raushalten, ich fühlte mich im Wagen wohl und merkte – meine Verfolger holen nicht auf. Nach der Safety-Car-Phase und dem Neustart ging es drunter und drüber. Ich hatte den Eindruck: ständig gibt es vor mir Kleinholz. Ich handelte mir einen kaputten Frontflügel ein und musste auch noch eine Durchfahrtsstrafe absolvieren (zu schnell hinter dem Safety-Car, M.B.). Also funkte ich gegen Schluss des Rennens meinen Ingenieur an und fragte, auf welcher Position wir seien. Als er antwortete, wir seien P4, da traute ich meinen Ohren nicht! Ich bin so glücklich.»
Teamchef Franz Tost lobt: «Wir haben die beste Platzierung seit Jahren erreicht – Max ist schlicht sensationell gefahren, er hatte alles unter Kontrolle und ist prima mit seinen Reifen umgegangen. Wir haben die Lücke zu unseren direkten Konkurrenten in der WM verringert, ich sehe uns für WM-Rang 5 noch immer auf Kurs.»
Kein Glück hatte Verstappens Stallgefährte Carlos Sainz: wegen einer losen Klammer an einer Leitung kam es zu einem Ladedruckverlust, die Renault-Spezialisten mussten Toro Rosso anweisen, den Wagen aus dem Rennen zu nehmen.
Der Madrilene sagt: «Das ist frustrierend, wenn du auf dem fünften Rang liegst. Das ist nun das dritte Mal in Folge, dass ich in den Punkterängen lag, aber nicht ins Ziel kommen konnte. Immerhin muss ich mir selber nichts vorweisen.»