Singapur-GP: Smog-Alarm – ist Absage ein Thema?
Das Online-Portal der Singapurer «Straits Times» berichtet ständig über die Situation
Singapur begrüsst uns mit Smog und Regen: die atemraubende Skyline der Stadt ist kaum auszumachen. Egal ob im Taxi, im Hotel oder auf der Strasse, es gibt nur ein Thema – eine enorme Dunstglocke, die sich über Singapur gelegt hat.
Hauptverantwortlicher ist Indonesien: auf Sumatra (der sechstgrössten Insel der Welt) werden gewaltige Waldgebiete abgebrannt, um Raum für die Landwirtschaft zu gewinnen. Der Rauch zieht dann aus Richtung Süd-Südwesten nach Singapur weiter. Ein Problem, das nicht neu ist.
Am Dienstagmittag Singapur-Zeit (= 06.00 Europa) betrugen die Luftverschmutzungswerte je nach Messstelle 128 bis 150 PSI (pollutant standard index). Alles, was über 100 liegt, wird als gesundheitsschädigend eingestuft, vor allem für die Atemwege.
Einige Gewitter haben geholfen, denn noch am Montag wurden Werte von 200 und mehr gemessen. Das sind dann Werte, bei welchen die so genannten N95-Masken abgegeben werden – die so heissen, weil sie 95 Prozent schmutziger Luftpartikel filtern sollen.
Am Wochenende wurden einige Sportveranstaltungen abgesagt, die Armee von Singapur hat das Training im Freien eingeschränkt. Schulen achten darauf, dass die Kindern nicht zu lange draussen spielen oder Sport treiben.
Am Freitag soll sich die Situation verbessern, weil dann die Windrichtung ändert. Ein Sturm über der südchinesischen See wird dann auf Land treffen, was die Windströmungen ändert.
Morgen Mittwoch stehen im ganzen Staat spezielle 450 Gesundheitszentren für Menschen offen, welche Probleme mit der Atmung bekommen. Die nationale Gesundheitsbehörde warnt vor übermässigem Training im Freien und rät Kranken, Schwachen, Alten und Schwangeren, sich nicht zu lange draussen aufzuhalten.
Gerüchte, wonach deswegen der Grand Prix in Gefahr sei, sind jedoch etwas weit her geholt. Davon kann derzeit keine Rede sein.
Am Dienstagabend (Lokalzeit) melden sich die GP-Organisatoren zu Wort: «Basieren auf den gegenwärtigen Verschmutzungswerten gibt es derzeit keinen Anlass, die geplanten Änderungen für Renn- und Rahmenprogramm zu ändern. Die Situation mit dem Dunst kann sich sehr schnell ändern, nicht nur von Tag zu Tag, sondern fast von Stunde zu Stunde. Daher ist es unmöglich vorherzusagen, welche PSI-Werte am Wochenende erreicht werden.»
«Wir arbeiten eng mit den betreffenden Regierungsbehörden zusammen, um die bestmöglichen Voraussagen zu erhalten, sobald sie machbar sind. SingaporeGP hat eine ganze Reihe von Massnhamen fürs Rennwochenende bereit. So weden auf unserer Internetseite www.singapore.gp.sg die aktuellsten PSI-Werte gezeigt, darüber hinaus auch etwaige Tipps der Gesundheitsbehörden. Entsprechende Informationen werden auch auf allen Videowänden rund um die Strecke eingeblendet.»
«Wir haben genügend N95-Masken, die falls notwendig zu Beschaffungskosten an die GP-Besucher abgegeben werden. Alle unsere 24 Sanitätsposten sind darauf vorbereitet, auf gesundheitliche Probleme durch Luftverschmutzung reagieren zu können.»