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Lewis Hamilton: Ayrton Senna Inspiration in Singapur

Von Mathias Brunner
​Einst hat der junge Lewis Hamilton einen knallgelben Helm gewählt, weil Ayrton Senna mit einer ähnlichen Farbe fuhr. In Singapur kann der Engländer sein Idol einholen.

Der Helm von Ayrton Senna hatte Signalwirkung: Wann immer seine Gegner das Knallgelb im Rückspiegel erkannten, zuckten sie schon zur Seite. Sie wussten – Senna würde sie so oder so packen, wozu also Gegenwehr?

Wir haben Senna 1994 in Imola verloren, ein schwarzes Wochenende, an dem auch Roland Ratzenberger für seine Rennleidenschaft den höchsten Preis bezahlte. Aber wir haben dank Senna einen jungen Engländer gewonnen, denn Lewis sagte im Rahmen des Monaco-GP vom vergangenen Mai: «Ayrton war jener Fahrer, der meine Aufmerksamkeit erregte. Dank ihm kam ich zum Sport. Es fühlt sich noch immer unwirklich an, dass ich es, als Knirps mit einem Speck-Sandwich auf einem crèmefarbenen Sofa sitzend, selber zum Weltmeister geschafft habe. Wer hätte das damals ahnen können? Und es erfüllt mich noch immer mit Staunen, dass ich im selben Atemzug wie Senna genannt werde.»

Doch Hamiltons Leistungen erlauben die Vergleiche durchaus: er ist auf dem besten Weg, die drei WM-Titel von Senna zu egalisieren. Der Brasilianer wurde 1988, 1990 und 1991 Champion, der Brite 2008 (ebenfalls mit McLaren, wie Senna), dann 2014 im Silberpfeil und mit grosser Wahrscheinlichkeit auch 2015.

Lewis: «Ich habe immer gesagt – ein grosses Ziel meiner Karriere ist es, so erfolgreich wie Senna zu sein. Und nun kann das Wirklichkeit werden.»

Um genau zu sein, wird Hamilton sein Idol übertreffen: Wenn Lewis am kommenden Wochenende in Singapur siegt, dann kommt er auf 41 GP-Siege – wie Senna. Und dies bei exakt gleich vielen Rennen wie Senna, 161 WM-Läufe!

Hamilton bescheiden: «Niemand sollte vergessen, dass Ayrton noch sehr viele Rennen mehr gewonnen hätte, wäre nicht das Schicksal dazwischen gekommen.»

Formel-1-Experten sind bis heute überzeugt: Wenn Damon Hill 1994 nach dem Tod von Ayrton dem Benetton-Fahrer Michael Schumacher die Stirn bis zum Finale zeigen konnte, so hätte Senna im gleichen Williams den Titel vorher klar gemacht. Williams hatte einen tollen Lauf, 1996 und 1997 war der Wagen überlegen, durchaus möglich, dass Senna also mindestens drei Titel mehr geholt hätte.

Insgeheim wollte Senna seine Karriere immer bei Ferrari beenden. Wer weiss, ob es heute die sieben WM-Titel von Michael Schumacher geben würde, wäre es nach dem Höhenflug mit Williams zu diesem Sensationstransfer gekommen.

Zurück zu Hamilton und Senna – Ayrton hat in seiner Karriere 65 Pole-Positions erreicht, Hamilton kommt auf 49 und holt rasant auf, den in diesem Jahr stand er nach zwölf Abschlusstrainings nur einmal nicht auf Pole, in Barcelona war Rosberg flinker.
In Sachen schnellster Rennrunden hat Hamilton sein Idol schon hinter sich gelassen: 25:19.

Mit einer möglichen achten Pole in Folge kann Hamilton in Singapur sein Idol ebenfalls einholen – Senna schaffte das 1988/1989. Acht Poles in Folge in der gleichen Saison, das hat hingegen noch kein Fahrer geschafft.

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