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Max Verstappen ist 18: Qualitäten wie Fernando Alonso

Von Mathias Brunner
Max Verstappen mit Xevi Pujolar

Max Verstappen mit Xevi Pujolar

​Toro-Rosso-Pilot Max Verstappen feiert seinen 18. Geburtstag. Sein katalanischer Renningenieur Xevi Pujolar lobt: «Max hat Qualitäten, die du bei einem Piloten selten findest.»

Heute 30. September wird Formel-1-Teenager Max Verstappen 18 Jahre jung. Sein Rennfahrerkollege Romain Grosjean hat ihm getwittert: «Alles Gute zum Geburtstag, Max. Nun darfst du offiziell ein Auto fahren!»

Wie die Zeit verfliegt: Vor einem Jahr in Suzuka machte sich Verstappen mit 17 Jahren und drei Tagen zum jüngsten Fahrer, der an einem offiziellen Formel-1-Training teilgenommen hat. Ein Rekord für die Ewigkeit. Ein Jahr später hat sich Max im Grand-Prix-Sport etabliert, die Stimmen, wonach die Formel 1 für den Niederländer zu früh komme, sind verstummt.

Der Geburtstag von Max verläuft eher unspektakulär: Verstappen sitzt heute im Rennsimulator von Red Bull Racing in Milton Keynes. Daher wurde gestern Dienstagabend ein wenig vorgefeiert, im kleinsten Kreis mit Familie und Freunden.

Auch der Katalane Xevi Pujolar, Renningenieur von Max bei Toro Rosso, wundert sich, wie schnell die vergangenen zwölf Monate verflogen sind. Gegenüber dem niederländischen TV-Sender Sport1 sagt Pujolar: «Ich kann mich noch gut an den ersten Test mit Max erinnern, das war in Italien. Es war nass, was das Debüt mit einem Formel-1-Renner noch schwieriger macht. Aber dann zeigte sich – Max hat das Auto komplett unter Kontrolle. Wir waren schockiert!»

«Wir haben uns gefragt, wie sich Verstappen wohl auf einer so schwierigen Bahn wie Suzuka schlagen würde. Ergebnis – Max hat sich keinen einzigen Fehler geleistet. Wir waren wirklich beeindruckt. So ging es dann bei den Wintertests weiter. Verstappen fuhr bald eine Rennsimulation, als hätte er nie etwas anderes getan. Aber noch immer waren wir vorsichtig. Wintertests und Rennwochenenden sind zwei verschiedene Paar Schuhe.»

«Doch Max wurde einfach immer nur besser. Und wir waren jetzt wirklich am Schwärmen. Die Leute sagten uns – ihr übertreibt bestimmt. Aber inzwischen dürfte klar sein, dass wir mitnichten übertrieben haben. Am meisten Eindruck macht er mir in den Rennen. Er hat ein ausgeprägtes Gefühl fürs Auto, versteht gleichzeitig aber sehr genau, was um ihn herum vorgeht. Er kann das Rennen gewissermassen lesen, er analysiert, was schon passiert ist, und er rechnet sich aus, was geschehen kann. Solche Qualitäten findest du in einem Rennfahrer selten.»

Pujolars Worte erinnern an Sätze von Williams-Technikchef Pat Symonds, der vor kurzem im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com über die Ausnahme-Racer Michael Schumacher und Fernando Alonso festgehalten hat: «Beide sind auch überragend darin, ein Rennen zu lesen. Sie können sich gewissermassen vom reinen Fahrern mental abkoppeln und haben Reserven, um über den Rennverlauf nachzudenken. Ich kann mich an ein Rennen in Kanada erinnern, als Fernando fast eine ganze Runde lang über Funk am Reden war – und das war seine schnellste Rennrunde! Also, wenn ich im Auto bin und einen Anruf erhalte, dann fahre ich als erstes mal gewiss langsamer. Ihn schien das nicht weiter zu stören. Dieses Plus an geistiger Kapazität hebt sie von den Gegnern ab. Sie erinnerten sich auch an alles.»

Ausgerechnet mit Fernando Alonso hatte der junge Verstappen in Suzuka ein tolles Duell. Max: «Das hat viel Spass gemacht. Es war interessant zu sehen, wie clever Fernando sein Auto jeweils positioniert hat, um einen Angriff abzuwehren.»

Zurück zu Verstappen aus der Perspektive seines Ingenieurs. Auf die Frage, wo der Ingenieur Schwachpunkte oder Negatives wittere, sagt Pujolar: «Wenn wir bisweilen ein Training hatten, in dem es nicht ideal gelaufen ist, dann kann ihm das zu schaffen machen. Max ist sehr selbstkritisch. Er achtet nicht primär darauf, was die anderen machen. Er will vor allem selber ständig besser werden.»

«Generell ist Max eher ein ruhiger Typ. Zum Arbeiten ist er positivsten Sinne des Wortes ganz normal. Selbst wenn er ein gutes Training gezeigt hat, meint er nur – das war okay, was können wir besser machen? Die Ruhe kommt dann ins Spiel, wenn es nicht so gut gelaufen ist. Dann arbeiten wir konzentriert an einer Lösung.»

Die Frage bleibt: Wie gut ist Max wirklich?

Xevi Pujolar glaubt: «Ich glaube, so langsam begreifen auch andere, dass Verstappen ein aussergewöhnlicher Fahrer ist. Wir haben von ihm noch lange nicht alles gesehen. Er treibt sich selber an, bleibt aber geerdet. Wenn er so weitermacht, hat er eine grosse Zukunft vor sich.»

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