Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Haas F1: Romain Grosjean für 2016 bestätigt

Von Mathias Brunner
​Eine kleine Internet-Panne enthüllte, was eigentlich kein grosses Geheimnis mehr war: der Genfer Romain Grosjean fährt 2016 für das neue Formel-1-Teams des US-Amerikaners Gene Haas.

Manchmal kann es helfen, etwas früher zu einer Einladung zu kommen: Der neue GP-Rennstall des NASCAR-Erfolgsteamchefs Gene Haas wollte punkt 11.00 amerikanischer Ostzeit (= 17.00 unserer Zeit) über einen Live-Stream verkünden, wer für ihn in der Premierensaison 2016 am Lenkrad drehen wird. Aber dann erhaschten Netzbenutzer schon 40 Minuten vorher eine Seite mit der Kennzeichnung https://www.haasf1team.com/news/haas-f1-team-selects-grosjean-driver. Der Zugang zum Inhalt dieser Seite war zwar geschützt, aber die Katze war trotzdem aus dem Sack.

Für den 29jährigen Genfer Romain Grosjean wird Haas der dritte Rennstall in der Formel 1, streng genommen erst der zweite: Denn der Mann mit den zwei Reisepässen (Frankreich und Schweiz) begann seine GP-Karriere als Werksfahrer von Renault 2009, konnte aber nicht überzeugen und wurde ausgewechselt, kehrte dann ab 2012 zu Lotus zurück, wie das Team aus Enstone inzwischen hiess.

Grosjean bedankte sich mit WM-Rang 8 für das Vertrauen, schnitt 2013 sogar noch besser an (WM-Siebter), zeigte Kimi Räikkönen die Stirn, 2014 kam wegen des missglückten Lotus E22 (mit der Klauennase, erinnern Sie sich?) ein Rückfall auf WM-Schlussrang 14, derzeit ist Grosjean WM-Neunter.

Anlässlich der Pressekonferenz in Kannapolis sagt Teambesitzer Gene Haas: «Wir haben immer geesagt, wir wollen einen erfahrenen Piloten. Romain war einer von verschiedenen Kandidaten. Sein Fahrstil hat uns angesprochen, er kann auch Autos ins Ziel bringen. Und das ist wichtig für uns. Er wird ein ganz wichtiges Element unseres Teams sein.»

Romain Grosjean sagt: «Mir machte Eindruck, was Gene Haas alles plant. Ich bin davon überzeugt, dass wir gute Leistungen zeigen können. Wir treten nicht an, um hinterher zu fahren. Ich mag auch die Partnerschaft mit Ferrari.»

«Es ist aber schwierig zu sagen, wo wir 2016 landen werden. Ich gehe davon aus, dass wir stark genug sein sollten, um schon im ersten Teil der Saison Punkte zu erobern.»

Erster Schritt Richtung Ferrari?

Für Romain ist Haas ein Neuanfang, der seiner Karriere eine ganz andere Richtung geben könnte: Denn Ende 2016 läuft der Vertrag von Kimi Räikkönen bei Ferrari aus. Ferrari erhält vom Partner-Team Haas alle Daten, wie gut die Piloten wirklich sind. Sollte sich Grosjean bei Haas bewähren, ist es nicht ausgeschlossen, dass Ferrari eine Beförderung des Genfers an die Seite von Sebastian Vettel erwägt.

Im Dezember 2014 hatte Grosjean gegenüber «Radio Monte Carlo» enthüllt: «Es gab einige Diskussionen, was meine Zukunft betrifft, auch mit Ferrari. Aber dann ist der ganze Markt in den Grundfesten erschüttert worden, als Sebastian Vettel gesagt hat, dass er Red Bull Racing verlassen wird. Das hat alle überrascht.»

Generell meint Grosjean über Ferrari: «Viele junge Piloten – Bottas, Hülkenberg, Ricciardo und natürlich auch ich ¬– träumen von einem Siegerauto. Und klar will jeder Ferrari fahren. Schliesslich ist es etwas ganz Besonderes, in Rot anzutreten.»

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