Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Grand Prix 2016: WM-Kalender erneut auf Kopf gestellt

Von Mathias Brunner
Grosser Preis von Australien 2015 in Melbourne

Grosser Preis von Australien 2015 in Melbourne

​Wer von Frühbucherrabatten profitieren wollte, hat für die Formel-1-Saison 2016 schlechte Karten. Denn am 30. September wird der im Juli veröffentlichte WM-Ablauf über den Haufen geworfen.

Serien-Promoter Bernie Ecclestone tut sich nicht leicht, die Wünsche aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen, was die Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 angeht. Der späte Saisonbeginn (erst im April), ein WM-Ende im Dezember, der Plan von drei Rennen in Folge, keine Sommerpause mehr, das alles hat weder Rennställe noch GP-Organisatoren übermassig gefreut. Daher sind die ersten beiden Grand-Prix-Fahrpläne, die im Sommer kursierten, zu einem erheblichen Teil hinfällig. Denn der ganze Plan wird tüchtig umgestellt, und noch ist nicht einmal klar, ob der FIA-Weltrat am 30. September wirklich den definitiven Ablauf abnicken wird, oder ob wir gar bis Dezember warten müssen, um die wahre Reihenfolge zu kennen.

Bislang sickert durch: Der geplante WM-Start erst am 3. April 2016 ist vom Tisch. Die Australier haben kein Problem damit, das Rennen vorzuziehen. Aber für die Teams wird die Aufgabe knifflig. Denn ein WM-Start schon am 13. oder am 20. März (der 27. März wird in Melbourne wegen der Osterferien als Termin abgelehnt), das würde für die Rennställe bedeuten, dass die Autos früher fertig werden müssen und auch die beiden Barcelona-Wintertests vorgezogen werden.

Andrew Westacott, Geschäftsleiter der «Australian Grand Prix Corporation» sagt gegenüber der Tageszeitung «The Age»: «Noch haben wir keine offizielle Nachricht erhalten, wonach wir das Rennen vorziehen sollen. Aber wir könnten das problemlos tun. Abgesehen vom Osterwochenende sind wir für alles offen.»

Gemäss eines in Suzuka kursierenden Vorschlags soll nach Australien neu Bahrain folgen, dann China (gegenwärtig ist es umgekehrt). Die folgenden Rennen in Russland, Spanien, Monaco, Kanada, England, Österreich, Aserbaidschan, Deutschland und Ungarn sollen stehenbleiben wie geplant. Danach jedoch sollen Belgien und Italien um eine Woche nach hinten rücken, um die gewohnte Sommerpause zu erzeugen. Der eigentlich auf September angesetzte Malaysia-GP (womit weder Malaysier noch Singapurer zufrieden waren) rückt in den November, als zweitletztes Rennen vor Abu Dhabi. Mexiko soll innerhalb von acht Tagen mit Brasilien stattfinden und nicht wie dieses Jahr mit Texas.

Möglicher WM-Ablauf

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
10. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
26. Juni: Grossbritannien (Silverstone)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
17. Juli: Aserbaidschan (Baku)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
7. August: Ungarn (Budapest)
4. September: Belgien (Spa-Francorchamps)
11. September: Italien (Monza)
25. September: Singapur
2. Oktober: Japan (Suzuka)
16. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
6. November: Brasilien (São Paulo)
20. November: Malaysia (Sepang)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

Bis zum 30. September und der FIA-Weltratsitzung in Paris würden wir unseren Lesern raten: abwarten, was sich alles noch ändert.

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