MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Fernando Alonso vor Rücktritt? Der Spanier dementiert

Von Mathias Brunner
Welches Spiel spielt Fernando Alonso?

Welches Spiel spielt Fernando Alonso?

​McLaren-Teamchef Ron Dennis ist sauer auf Fernando Alonso: «Was er am Funk gesagt hat, das war unprofessionell.» Provoziert der Spanier seinen Rauswurf? Der Rennfahrer dementiert.

Das Schlimmste für einen Japaner ist der Gesichtsverlust. Und was Fernando Alonso im Japan-GP auf dem Boxenfunk aufgeführt hat, war der perfekte Gesichtsverlust für Honda. Denn der Spanier schimpfte, wohl wissend um die Öffentlichkeitswirkung seiner Worte, über den schwachen V6-Turbo: «Das ist ein GP2-Motor! GP2-Motor! Arrrgh!» Und er schimpfte kurz darauf munter weiter: «Das ist einfach nur peinlich.»

Nach dem Rennen meinte der Weltmeister von 2005 und 2006: «Wenn man so überholt wird wie wir auf den Geraden, dann ist das unglaublich frustrierend. In den Kurven kommen wir an die Gegner heran, auf den Geraden fahren sie einfach an uns vorbei.»

Der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle findet: «Alonso spricht wie ein Angesteller, der möchte, dass man ihn feuert.»

McLaren-Teamchef Ron Dennis ist nicht amüsiert. Denn unter den 120.000 Zuschauern in Suzuka war auch der komplette Honda-Vorstand, einschliesslich Chef Takahiro Hachigo.

Der Engländer sagt: «Ich werde ein solches Verhalten nicht billigen. Denn das ist nicht jene Art von Professionalität, die ich von unseren Fahrern erwarte. Er sitzt in einem unserer Autos, er ist frustriert, und klar richtet sich eine solche Blossstellung an die Techniker. Aber das war gewiss kein konstruktiver Weg, um mit Honda zu kommunizieren.»

«Man geht mit seinen Piloten über die angemessenen Management-Kanäle um, also sollte das über Teamchef Eric Boullier zu mir laufen. Ich werde mich um die Angelegenheit kümmern, aber das ist eine Team-Sache, nichts für die Medien.»

So enttäuscht Ron Dennis ist, so glaubt der Brite auch, die Aussagen von Alonso entspringen nicht grundsätzlicher Verachtung, «sondern das ist Frustration. Alles, was in der Art derzeit von unseren Piloten kommt, gründet in Enttäuschung und Frustration und Demotivation. Wir sind alle demotiviert. Aber ich kann selber nicht verstehen, warum gewisse Leute nicht begreifen – man gewinnt keinen WM-Titel mit einem unterlegenen Motor. Das passiert einfach nicht. Also müssen wir durch diesen ganzen Schmerz durch und diese Lernkurve absolvieren, um letztlich einen guten Motor zu erhalten.»

«Das ist keine abfällige Bemerkung Honda gegenüber. Ich weiss, wie engagiert alle bei Honda diesem Projekt gegenüber sind. Sie wissen, was zu tun ist. Und sie erhöhen ständig die Ressourcen. Wir werden das früher oder später hinbekommen.»

Klar facht es erneut Gerüchte an, wenn Fernando Alonso nach dem Rennen auf die Frage, ob er im nächsten Jahr definitiv Teil von McLaren sein werde, meint: «Ich weiss es nicht.»

Ron Dennis dazu: «Das habe ich nicht gehört. Ich weiss nicht, was er damit meint. Wir haben vor dem Rennen miteinander gesprochen, er hat einen Vertrag. Ich bin etwas überrascht.»

Stunden nach dem Rennen twittert Fernando Alonso: «Einige Dinge von heute, die vielleicht nicht allen klar sein dürften: Heute war unser drittbestes Ergebnis der Saison! Wir arbeiten weiter hart. Wenn wir innerhalb einer Gruppe kämpfen, dann ist es schwierig. Was über den Funk verbreitet wird, sollte hin und wieder privat bleiben. Keiner sollte auch nur den Hauch eines Zweifels haben, dass ich einen Dreijahresvertrag mit McLaren habe und dass meine Karriere bei diesem Team zu Ende gehen wird. Hoffentlich als Sieger. So einfach ist das. Nun ein paar Tage Ausspannen, dann geht es nach Russland mit einem weiteren Rennen, in dem wir die Lücke zur Spitze verringern.»

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