Mercedes: Niki Lauda nimmt Lewis Hamilton in Schutz
Niki Lauda: «Das war ein ganz normales, aggressives Manöver»
Der Start zum Japan-GP gestaltete sich wie erwartet spannend. Denn schon vor dem Rennen hatte Lewis Hamilton angekündigt, seinen Mercedes-Teamkollegen und Pole-Setter Nico Rosberg gleich zu Beginn des 14. WM-Laufs schnappen zu wollen: «Im Rennen wird das schwierig», erklärte der Weltmeister, der wie angedroht schon auf den ersten Metern angriff. Mit Erfolg: Rosberg blieb nichts anderes mehr übrig, als auf die Randsteine auszuweichen oder in die Eisen zu steigen. Der Deutsche wich aus und fiel dadurch auf den vierten Platz zurück.
Hinterher erklärte Rosberg, der sich bis auf den zweiten Platz zurückgekämpft hatte, diplomatisch: «Klar musste ich sicherstellen, dass wir nicht zusammenkrachen.» Auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte nach dem Rennen: «Die erste Runde müssen wir uns noch anschauen, wir haben während des Rennens so viel zu tun gehabt, dass dafür keine Zeit blieb. Das werden wir uns sicher noch genauer ansehen, denn zwei Autos nebeneinander in der zweiten Kurve – das geht eigentlich nicht. Zum Glück hat's nicht geknallt.»
Etwas gelassener bewertet der Mercedes-F1-Vorstandsvorsitzende Niki Lauda die Szene. Im ORF-Interview nimmt der dreifache Weltmeister den angriffslustigen Mercedes-Piloten Hamilton in Schutz: «Für mich war das ein ganz normales, aggressives Manöver, das man macht, wenn man auf der Innenbahn ist. Und das geht dann so aus, wie es ausgegangen ist – dass Lewis gleich in Führung gegangen ist.»
Der Österreicher fügte an: «Das kann sich einfach so ergeben, ich würde jetzt keinem die Schuld geben, weder positiv noch negativ – so ist die Rennfahrerei nun einmal. Keine Frage, Lewis hat eine perfekte Leistung abgeliefert. Er hatte alles unter Kontrolle, da kann man überhaupt nichts sagen. Aber die beiden werden sicher kurz darüber diskutieren.»