Jenson Button, Niki Lauda, Ron Dennis: Wirbel um Geld
Niki Lauda und Jenson Button 2013 beim Belgien-GP
Vielleicht wäre es McLaren-Chef Ron Dennis lieber gewesen, er sei nicht so flott von seinem Virus genesen, der ihn zwei Tage lang an ein Hotelbett in Tokio gefesselt hatte. Denn nicht nur, dass seine Autos beim für Honda so wichtigen Rennen in Suzuka hinterher fuhren, er musste sich auch noch die aufmüpfigen Kommentare von Fernando Alonso im Boxenfunk anhören. Und die Unterstellung, Dennis sollte halt Jenson Button ein wenig mehr Geld bezahlen, dann würde der Engländer bleiben. Auslöser dieses Aufregers sind entsprechende Aussagen von Niki Lauda.
Button selber hat britischen Kollegen gegenüber gesagt, bei der Diskussion mit McLaren gehe es nicht um Geld. Jenson sagt auch, er wisse nicht, wie Lauda auf so einen Gedanken komme. «Ich habe mit Lauda geredet auf dem Weg zur Toilette. Ich verstehe ihn leider die meiste Zeit über nicht so gut. Daher sagte ich der Einfachheit halber ja, um freundlich zu sein.»
Die österreichische Rennlegende – 1984 mit Ron Dennis und McLaren zum dritten Mal Formel-1-Weltmeister geworden – hat nun präzisiert: «Ich sage immer – Jenson ist der letzte Gentleman im Feld, wenn er geht, dann leidet der Sport. Er ist sehr grosszügig und nett. Ich weiss, wie hart Ron verhandelt, aber die Lösung wird wohl sein, dass Jenson seine finanziellen Interessen etwas runterschraubt und Ron etwas mehr gibt, dann wird er weitermachen.»
«Ich kann verstehen, dass die Situation bei McLaren-Honda hart ist, keiner ist zufrieden. Aber Ron ist schlau genug, um alles zusammenzuhalten. Wenn er den einen Fahrer verliert, dann muss mit einem jungen Kerl versuchen, den Honda-Motor weiter zu entwickeln. Ich glaube nicht, dass das gut wäre. Am Ende geht es wohl um das Geld, und Ron muss halt ein bisschen mehr springen lassen. Ich versuche nur, Jenson in der WM zu halten. Das ist alles, was ich mache, ich will mich nicht einmischen.»
Ron Dennis wiederum räumt ein, die Situation nicht gut gemanagt zu haben: «Ich habe mich erst am Donnerstag mit Jenson unterhalten. Es wäre gewiss konstruktiver gewesen, hätte ich ihm früher gesagt, dass wir keine Absicht haben, unseren Vertrag mit ihm zu beenden. Das hätte ich etwas früher machen sollen. Dann wäre daraus gar nie ein so grosses Thema geworden.»