Ausstieg Red Bull: Christian Horner – Lage kritisch
Christian Horner mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone
«Mr. Red Bull» Dietrich Mateschitz hat unmissverständlich klar gemacht: ohne siegfähigen Motor wird Red Bull die Formel-1-Bühne verlassen. Mit Renault ist das Tuch zerschnitten. Honda ist keine Alternative. Mercedes hat abgesagt. Bleibt nur noch Ferrari. Aber die Italiener sind intern zerstritten – einige sehen 2016er Triebwerke für Red Bull Racing als zu grosse Gefahr für den eigenen Werksrennstall. Und Vorjahresmotoren zu offererieren, ist ebenso nutzlos wie beleidigend. Dann ist Red Bull weg.
Für Christian Horner – als Teamchef mit Red Bull Racing von 2010 bis 2013 vier Mal in Folge Marken-Weltmeister geworden – ist «die Motorsituation kritisch». Die Lage wird auch dadurch nicht einfacher, dass das zweite Red-Bull-Team, Toro Rosso, früher als RBR wissen sollte, welches Herz im Heck eines 2016er Autos schlagen sollte. Weil Toro Rosso weniger Ressourcen besitzt als Red Bull Racing und daher weniger flexibel auf einen Motorwechsel reagieren kann.
Horner sagt: «Die gegenwärtige Situation ist kritisch. Wie wir hier sitzen, haben wir für nächstes Jahr keine Motoren. Wichtig wäre für uns – wir brauchen eine Antriebseinheit erster Klasse. Das hat Dietrich Mateschitz wohl ziemlich deutlich gemacht. Es wird langsam spät, sehr spät. Die Lage war schon vor zwei Wochen schwierig. Toro Rosso ist in einer ähnlichen Situation wie wir, aber ihr Timing ist noch kritischer als unseres.»
Was wir aus Red Bull Racing, wenn das Formel-1-Engagement zu Ende ist? Horner: «Wenn wir in einer Position wären, dass wir keine Grands Prix mehr fahren können, dann müssen wir uns andere Aktivitäten anschauen. In Milton Keynes arbeiten viele überaus talentierte Menschen, und wir müssten uns dann anschauen, wie wir ihre Begabung einsetzen könnten.»