Daniil Kvyat: «Es kann ganz schön anstrengend sein»
Daniil Kvyat ist nach dem Spezial-Training von Suzuka bereit für das Heimspiel in Sotschi
Daniil Kvyat, der nächste GP im WM-Kalender ist dein Heimrennen in Sotschi. Kannst du uns ungefähr sagen, wie oft du schon zum Russland-GP interviewt wurdest?
Nein, das kann man unmöglich wissen, vielleicht hunderte? Ich habe sehr viel und oft darüber gesprochen, aber das geht ja jedem Fahrer gleich: Beim Heimrennen hat man immer am meisten zu tun! Worüber sollen wir denn reden? Die Strecke?
Im vergangenen Jahr konntest du vor dem GP noch nicht so viel über die Piste sagen, da noch keiner auf der fertigen Piste unterwegs gewesen war. Wie würdest du die Streckenführung denn heute beschreiben?
Ich würde sagen, es ist eine moderne Strecke. Das Wichtigste ist, dass sie viel Raum für Überholmanöver bietet, denn das sorgt für spannende Rennen. Es gibt einige interessante, ziemlich ungewöhnliche Abschnitte und ich würde den Kurs als sehr technisch bezeichnen. Sie hat zwar keine herausragende Kurve, in der sich die Spreu vom Weizen trennt, aber sie bringt dich schon ins Grübeln und es dauert eine ganze weile, bis man die beste Linie gefunden hat.
Ich geniesse es natürlich sehr, dort zu fahren, denn es ist mein Heimrennen. Die Atmosphäre war in jenem Jahr fantastisch, da waren so viele Fans, die mich unterstützt haben. Es war ein überwältigendes Erlebnis!
Im letzten Jahr warst du noch mit Toro Rosso unterwegs. Im Qualifying lief es sehr gut, du warst der fünftschnellste Pilot im Feld. Doch im Rennen klappte es leider nicht so gut…
Ja, das Qualifying war grossartig, doch das Rennen… Wie soll ich das beschreiben? Es war einfach Müll. Wir hatten Probleme mit dem Spritverbrauch und es war einfach ein wirklich enttäuschender Tag. Deshalb hoffe ich umso mehr, dass wir den Fans in diesem Jahr einen Grund zum Jubeln geben werden!
Wie schwierig ist es, sich bei all dem Trubel um die eigene Person zu konzentrieren? Hat man da überhaupt Zeit, sich mental auf das Rennen einzustellen?
Gewissermassen stimmt das schon, manchmal kann es ganz schön anstrengend sein, im Mittelpunkt zu stehen. Aber das gehört dazu und die ganze Aufmerksamkeit kommt ja wahrscheinlich, weil man etwas besonders gut gemacht hat, und das ist positiv. Man muss die Fans verstehen, sie reisen an die Strecke, um dich zu unterstützen, und das ist etwas ziemlich Besonderes – ich freue mich über diese Aufmerksamkeit, sie spornt mich zusätzlich an.