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Nigel Mansell: Im Mercedes so gut wie Lewis Hamilton?

Von Mathias Brunner
Nigel Mansell mit Lewis Hamilton

Nigel Mansell mit Lewis Hamilton

​Im britischen Radio behauptet Nigel Mansell, Weltmeister von 1992, allen Ernstes, er wäre im Mercedes so schnell wie Lewis Hamilton. Zur Erinnerung: Nigel ist 62 Jahre jung.

Alter schützt vor Torheit nicht. Nigel Mansell war zwar nie für mangelndes Selbstvertrauen bekannt, aber der eine oder andere Hörer der «Today»-Show von BBC Radio 4 wird sich schon gefragt haben, ob er da richtig gehört hat. Denn Mansell behauptet in einem Radio-Interview allen Ernstes, er wäre im aktuellen Silberpfeil von Lewis Hamilton ungefähr gleich schnell wie sein junger Landsmann.

Der 31fache GP-Sieger Mansell sagt zunächst über Hamilton, der auf dem Weg zum dritten Fahrer-WM-Titel ist: «Lewis macht einen brillanten Job. Er ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er scheint auch abseits der Rennstrecken das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Ich sehe niemanden, der ihn so bald schlagen kann. Im Grunde hat er seinen dritten Titel in der Tasche. Es müsste schon sehr viel passieren, dass da noch etwas schief geht. Nein, er wird diesen Titel holen. Und dank Mercedes ist er für mich bereits WM-Favorit 2016.»

Als der Radiomoderator fragt, was Mansell mit vier Wochen Vorbereitungszeit in einem aktuellen Silberpfeil anrichten könnte, lacht der Weltmeister von 1992: «Das ist eine schwierige Frage!» Dann aber behauptet Mansell mit ruhiger Stimme: «Ich werde das nun so wahrheitsgetreu beantworten, wie ich es kann. Ich würde seinen Rundenzeiten sehr nahe kommen, wenn nicht die gleichen fahren. Ich bin jetzt nicht so verwegen und behaupte, dass ich schneller fahren würde. Aber ich glaube, dass ich sehr bald auf seinem Rundenzeitenniveau wäre. Das Problem ist: das könnte ich für einige Runden, aber wenn du älter wirst, dann kannst do so einen Rhythmus nicht halten. Doch mit ein wenig Training, sagen wir ein halbes Jahr, und wenn es mein Körper erlauben würde, dann würde ich aufs Podest fahren und ein wenig Spass haben.»

Der Moderator ist völlig baff: «Wirklich?» – «Ja, klar», meint Mansell, «warum nicht?»

Ein Schelm, der Böses dabei denkt und nun darauf hinweisen würde, dass Nigel Mansell dieser Tage für sein Autobiographie wirbt, «Staying on Track», auf der Strecke bleiben. Da können ein paar Schlagzeilen gewiss nicht schaden.

Im Sommer hat Mansell auch Vernüftiges gesagt. So meinte er über Lewis Hamilton, der seinen Rekord als britischer GP-Sieger gebrochen hat: «Jetzt ist alles möglich. Denn ich glaube, dass Mercedes das Potenzial hat, auf Jahre hinaus zu dominieren. Wenn für Hamilton alles ideal läuft, dann sind sogar die Rekorde von Michael Schumacher erreichbar.»

Zur Erinnerung: Lewis Hamilton steht derzeit bei 49 Pole-Positions, Michael Schumacher bei 68. In dieser Saison hat Lewis von vierzehn möglichen Poles elf erobert. Wenn er so weitermacht, dann ist Schumis Rekord wirklich in Reichweite, 2016 oder 2017. Bei den Siegen müsste Hamilton aber gewaltig Gas geben: Mit 91 GP-Siegen hat der siebenfache Champion Schumi mehr als doppelt so oft gewonnen wie Hamilton mit derzeit 41 Erfolgen.

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