Grand Prix Russland in Sotschi 2016: Nacht-GP geplant
Rennatmosphäre in Sotschi
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone schätzt die Macht der Nacht: Das Strassenrennen in Singapur als erster reiner Nacht-GP hat sich schnell als beliebter Glamour-Anlass etabliert. In Abu Dhabi wird mit Sonnenuntergang gestartet und in die Nacht hinein gefahren, erst in der Dunkelheit kommt das funkelnde Juwel an der Yas Marina voll zur Geltung. Und in Bahrain steigen die Zuschauerzahlen stetig, seit das Wüstenrennen in der Nacht ausgetragen wird. Klar überlegt sich da Bernie Ecclestone auch, wo man sonst noch in der Nacht fahren könnte.
Bei Australien biss der 84jährige Brite auf Granit. Andrew Westacott, Geschäftsleiter der «Australian Grand Prix Corporation» (AGPC) meinte: «Wie soll das gehen? Wir sind mitten in einem Stadtpark, ganz abgesehen von den immensen Kosten, die entsprechende Beleuchtung aufzustellen – und ich rede hier nicht nur von Lampen für die Strecke, wir müssen für die Zuschauer ja quasi den ganzen Park erhellen. Das ist undenkbar.» Einen neuen Vertrag mit Bernie gab es vor wenigen Wochen trotzdem, der WM-Auftakt bleibt bis einschliesslich 2023 in Melbourne.
Mit den Rennorganisatoren in Malaysia verhandelt Bernie Ecclestone seit Jahren, um den Sepang-GP zum Nachtrennen zu machen. Bislang mit wenig Erfolg.
Auf offenere Ohren stösst der Serienpromoter in Russland: Gemäss der russischen Nachrichtenagentur TASS laufen Verhandlungen über eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Das heutige Abkommen endet nach sieben Jahren mit dem Sotschi-GP 2020.
Dmitri Kozak, der stellvertretende Ministerpräsident Russlands, bestätigt gegenüber der TASS: «Es stimmt, wir reden über eine Verlängerung des Vertrags über 2020 hinaus. Und wir sprechen auch darüber, unseren Grand Prix zum Nachtrennen zu machen. Wir machen bei diesen Gesprächen Fortschritte, und wir haben auch grosses Interesse russischer Investoren.»
Der Vorverkauf von Eintrittskarten für das 2015er Rennen vom 11. Oktober läuft hingegen eher zäh. Es ist noch nicht absehbar, ob alle 55.000 Tickets für das Rennen verkauft werden.