Pirelli oder Michelin: Wo bleibt die Entscheidung?
Pirelli will Alleinausrüster bleiben
Im Formel-1-Reglement ist die Vorgehensweise bei der Ausschreibung um den Posten des Alleinausrüsters im Grand-Prix-Sport exakt definiert: Gemäss dieses Reglements ist am 17. Juni die Bewerbungsfrist beim Automobil-Weltverband FIA abgelaufen, sich um den Posten des Formel-1-Reifenausrüsters zu bewerben, dies für die Laufzeit von drei Jahren, von 2017 bis und mit 2019. Die FIA hat nie offiziell Stellung dazu genommen, wieviele Dossiers eingereicht worden sind. Unseren Informationen zufolge waren es lediglich zwei: Pirelli und Michelin.
Bis zum 17. Juli musste die FIA dann entscheiden, ob die Kandidaten alle Anforderung in Sachen Technik und Sicherheit erfüllen. Niemand zweifelt auch nur eine Sekunde an, dass Michelin und Pirelli hervorragende Kandidaten sind und diese Hürde spielend meistern.
Gemäss üblichem FIA-Vorgehen müsste die Entscheidung dann drei Monate nach Ende der Bewerbungsfrist veröffentlicht werden, das wäre Mitte September gewesen, aber wir haben noch immer nichts gehört.
Aus FIA-Kreisen heisst es: Die Entscheidung liege beim Halter der kommerziellen Rechte am Sport, vertreten durch Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone. Informationen aus Italien zufolge verhandeln Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera und Ecclestone intensiv.
An der technischen Ausgangslage hat sich nichts geändert: Die Formel-1-Techniker wollen keinen Niederquerschnittreifen, wie ihn Michelin propagiert. Und Bernie Ecclestone reagiert in der Regel wenig empfänglich auf Versuche, ihm etwas aufzuzwingen.
Die FIA lässt wiederum sich mit der Verkündung so lange Zeit, bis exakt definiert ist, wie die neuen, fetteren Formel-1-Reifen ab 2017 aussehen sollen. Vor allem dank 42 cm breiten Hinterreifen sollen die Grand-Prix-Boliden wieder bulliger aussehen. Ende Oktober soll dieses Reglement stehen, dann sollte auch der neue Reifenpartner der Formel 1 verkündet werden.