MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

GP USA in Austin (Texas): Hätten Sie alles gewusst?

Von Mathias Brunner
​Vor dem vierten Grossen Preis der USA auf dem «Circuit of the Americas» (COTA) ausserhalb von Austin (Texas): Wir haben ein paar ungewöhnliche Fakten zusammengetragen.

Niemand schlägt die US-Amerikaner, wenn es um gepflegten Smalltalk bei einer Cocktail-Party geht. Auch ohne Cocktail oder Party haben wir ein paar ungewöhnliche Fakten zum Grossen Preis der USA auf dem «Circuit of the Americas» (COTA) und zum Gastgeber Austin (Texas) für Sie zusammengetragen.

Erste Siedler liessen sich schon 1835 hier nieder, aber die Stadt wurde erst 1839 offiziell gegründet – und hiess nicht Austin, sondern Waterloo!

Der Stadtname Austin geht auf den ersten Staatssekretär zurück, Stephen F. Austin.

Der «Circuit of the Americas» (COTA) ist die erste US-Rennstrecke, die besonders für die Formel 1 gebaut wurde.

Eine Eigenheit der Rennstrecke: Gewisse Abschnitte erinnern an europäische Traditionspisten. Die Bergaufpassage zur ersten Kurve an den früheren Österreichring, die schnellen Richtungswechsel in den Kurven 4 bis 6 ähneln dem Maggots-Becketts-Komplex in Silverstone. Der dritte Sektor ist ein eher technischer Abschnitt, ähnlich dem Motodrom in Hockenheim, und es gibt eine Passage wie das Senna-S in Interlagos. COTA bietet beim Pistenverlauf einen Höhenunterschied von fast 40 Metern.

COTA ist nur eine von vier Rennstrecken im Formel-1-Jahresprogramm, wo gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird (die anderen sind Singapur, Brasilien und Abu Dhabi).

Die Formel 1 ist bisher an insgesamt 10 Orten in den USA gefahren: Indianapolis Motor Speedway (1950-1960) und später von 2000-2007. Weiter gastierte sie in Sebring (1959), Riverside (1960), Watkins Glen (1961-1980), Long Beach (1976-1983), Las Vegas (1981-1982), Detroit (1982-1988), Dallas (1984), Phoenix (1989-1991) und Austin (seit 2012). Kein Grosser Preis im Rahmen der Formel-1-WM hat eine solche Irrfahrt hinter sich.

Damit ist auch klar: Austin ist nach Dallas der zweite Grand Prix im US-Bundesstaat Texas. Und wo wir gerade dabei sind: Texas leitet sich ab von «tejas». Die ersten spanischen Siedler fanden die einheimischen Caddo-Indianer so umgänglich, dass sie sie Tejas nannten (Freund).

Die Farben von Texas leiten sich so ab: Weiss steht für Reinheit, Blau für Loyalität, Rot für Mut.

Texas ist grösser als Deutschland, Grossbritannien und die Benelux-Staaten zusammen.

Lewis Hamilton ist der einzige aktuelle Fahrer, der auf mehr als einer US-amerikanischen Strecke gewonnen hat. Der Brite feierte den zweiten Sieg seiner Karriere 2007 in Indianapolis und seinen 21. GP-Triumph 2012 in Austin. Hamilton gewann auf dem COTA auch 2014. Inzwischen steht er bei 42 Siegen.

Kein US-amerikanischer Rennfahrer hat je den Grossen Preis der USA gewonnen.

Austin ist nicht nur das Heim des USA-GP sondern auch von einer der grössten Fledermaus-Kolonien der Welt. Jeden Abend schwärmen 1,5 Millionen mexikanischer Fledermäuse aus, die unter der «Congress Avenue Bridge» wohnen. Ein Spektakel, das von unzählichen Touristen verfolgt wird.

Austin (Motto: Keep Austin Weird – haltet Austin merkwürdig) ist eine sehr junge Stadt, mit 50.000 Studenten und mehr als 200 Live-Musikklubs. Jedes Jahr finden in Austin mehrere Musikfestivals aller Art statt. Die Stadt selber nennt sich nicht ganz unbescheiden «Livemusik-Hauptstadt der Welt».

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