GP-Neuauflage? Zandvoort erwägt Formel-1-Comeback
Zandvoort 1985: Zu diesem Zeitpunkt lag Alain Prost noch vor Niki Lauda, der den vorerst letzten GP der Niederlande letztlich für sich entschied
Das erfolgreiche Comeback des Mexiko-GP hat offenbar die lokalen Politiker der Niederlande inspiriert, selbst von einer GP-Rückkehr zu träumen. Denn in der Geschichte der Formel 1 wurde schon 30 Mal ein Grand Prix zwischen den Dünen von Zandvoort ausgetragen. Wie die Kollegen von GPUpdate.net berichten, soll nun eine Studie das Potenzial einer Rückkehr in den WM-Kalender analysieren.
«Alle sind davon begeistert», erklärte Jerry Kramer, Mitglied der VVD-Partei, welche die Mehrheit im lokalen Rat hält. «Ich denke, die Regierung und die regionale Wirtschaft müssen das gemeinsam angehen. Es ist eine historische Strecke, und es wäre so schön, wenn sie wieder in den Formel-1-WM-Kalender aufgenommen würde.»
Der Politiker macht sich aber nichts vor: «Ich weiss, dass es einige Millionen kosten wird, die Formel 1 zurückzuholen, aber wir sollten ganz sicher einmal ermitteln, welche Möglichkeiten wir haben, bevor wir diese Idee gleich wieder verwerfen.»
Auch Streckenchef Erik Weijers ist von dieser Idee angetan, mahnt aber zur Geduld, da die Realisierung einige Jahre in Anspruch nehmen könnte. Im Gespräch mit der niederländischen News-Website NU.nl erklärt er: «Es geht um viel Geld, aber es ist ein erster Schritt in diese Richtung. Sollte ein konkreter Plan ausgearbeitet werden, dann würde die Umsetzung wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir wären vielleicht erst 2019 oder 2020 bereit.»
Weijers weiss: «Drei Dinge müssen passieren, damit das überhaupt in Frage kommt: Die Infrastruktur müsste verbessert und die Strecke runderneuert werden. Auch müssten wir die die finanziellen Anforderungen der Formel-1-Verantwortlichen müssen erfüllen können. Wenn wir das schaffen, dann steht einer Rückkehr des Grand Prix der Niederlande nichts mehr im Weg.»
Zuletzt war die Königsklasse des Motorsports am 25. August 1985 in Zandvoort zu Besuch. Niki Lauda kreuzte die Ziellinie nach der 70 Runden dauernden Hatz mit nur 0,232 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Alain Prost. Den letzten Podestplatz sicherte sich Ayrton Senna nach einem engen Duell gegen Michele Alboreto, bei dem sich deren Rennwagen in der letzten Runde noch berührt hatten.