Renault: Erste sieglose Formel-1-Saison seit 2007
Rémi Taffin von Renault (links)
Renault ist Misserfolg wenig gewöhnt. Vor einem Jahr, in der ersten Saison der neuen Turbo-Ära, wurden die Franzosen zwar von Mercedes in den Schatten gestellt. Aber Daniel Ricciardo und Red Bull Racing konnten drei Mal zuschlagen, als die Silberpfeile schwächelten – in Kanada, in Ungarn, in Belgien. Red Bull Racing-Renault war das einzige Team, das Mercedes Niederlagen beibringen konnte.
Von 2010 bis 2013 eilten Red Bull Racing und Sebastian Vettel von Triumph zu Triumph – vier WM-Titel in Folge für den Heppenheimer, dank Mark Webber auch vier Siege im Konstrukteurs-Pokal. Eine solche Serie hatte es seit dem Dream-Team von Ferrari um Michael Schumacher nicht mehr gegeben.
2009 hatten Red Bull Racing und Renault im dritten Jahr der gemeinsamen Arbeit die ersten Siegesfrüchte einfahren können.
2008 gewann Renault-Rückkehrer Fernando Alonso zwei Mal, in Singapur und in Japan. 2005 und 2006 hatte der Spanier zusammen mit Renault zwei WM-Titel erkämpft.
Letztmals vor 2015 musste Renault 2007 die Saison ohne Sieg abschliessen: Weder Heikki Kovalainen noch Giancarlo Fisichella im Werksteam noch Mark Webber und David Coulthard bei RBR konnten mit den französischen V8-Saugmotoren als Erster durchs Ziel fahren.
Und wenn am kommenden Sonntag in Abu Dhabi kein kleines Rennwunder passiert, wird Renault erstmals seit 2007 wieder sieglos ausgehen.
Für Rémi Taffin, den leitenden Ingenieur an den Rennstrecken, ist das eine bittere Pille: «Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir nicht jene Erfolge eingefahren haben, die wir uns erhofft hatten», sagt der Franzose, «und es schmerzt, wenn man ein Jahr ohne einen einzigen Sieg beenden muss.»
Als beste Ergebnisse für Renault stehen zwei zweite Ränge zu Buche: von Daniil Kvyat in Ungarn und von Daniel Ricciardo in Singapur.
Taffin versucht, das Positive zu betonen: «Wir haben viel gelernt, wir haben Fortschritte gemacht, die uns in der kommenden Saison zu Gute kommen werden. Wir konnten die Standfestigkeit in den Griff bekommen. Wir konnten in Sachen Wettbewerbsfähigkeit aufholen. Einige Male redeten wir bei der Vergabe von Podestplätzen ein Wörtchen mit. Der Aufwärtstrend muss damit weitergehen, dass wir wieder um Siege kämpfen können. Die Lektionen von 2015 werden uns dabei helfen.»