Maldonado: «Stellt euch vor, es wäre meine Schuld!»
Schon beim Start krachte es zwischen Felipe Nasr und Fernando Alonso – dem Crash fiel auch Pastor Maldonado zum Opfer
Für seine spektakulären Crashs ist Pastor Maldonado in Formel-1-Kreisen schon seit Längerem berühmt-berüchtigt. Und zwar so sehr, dass ein paar ganz spöttische Geister sogar eine Website eingerichtet haben, auf dem die Crash-freien Tage des Lotus-Piloten seit dem letzten Unfall gezählt werden.
Spott und Hohn kennt Maldonado, der mit seinem Sieg im Spanien-GP 2012 so manch Experten überrascht hat, also zu genüge. Vielleicht nimmt der 30-Jährige aus Venezuela seinen Ausfall in der ersten Kurve des Abu Dhabi-Saisonfinales auch so sportlich. Denn Maldonado weiss: «Das kann in einem Rennen immer passieren.»
Maldonado bedauert dennoch: «Es ist schon traurig, das Rennen in der ersten Kurve zu beenden, denn wir durften zu Recht mit Zuversicht auf den letzten WM-Lauf blicken. Wir hatten eine gute Strategie und unser Tempo war auch gut. Ich habe den Unfall nicht gesehen, sondern nur gespürt, wie mir Fernando hinten ins Auto gekracht ist. Ich versuchte, das Auto neu anzulassen, doch dann habe ich den Schaden an der Aufhängung gesehen.»
Der 95-fache GP-Pilot, der von McLaren-Honda-Pilot Fernando Alonso von der Piste gefegt wurde, fügte grinsend an: «Stellt euch vor, es wäre meine Schuld, das hätte bestimmt für viele Schlagzeilen gesorgt.»
Sehr viel besser verlief das Rennen für seinen Teamkollegen Romain Grosjean, der sich von Startplatz 18 auf den neunten Rang vorarbeiten konnte. Ganz am Schluss überholte er noch Toro Rosso-Neuling Carlos Sainz und Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat. Entsprechend positiv fiel die Bilanz des Genfers, der sich in diesem Winter in Richtung Formel-1-Neueinsteiger Haas F1 verabschieden wird, aus.
Grosjean erklärte: «Das war eine emotionale Reise für mich und ich bin so glücklich, dass ich alle Teammitglieder in Enstone bei meinem letzten Rennen für dieses Team mit Punkten belohnen kann. Ich musste das ganze Rennen über Druck machen und das war kein leichtes Spiel. Doch die Entscheidungen an der Boxenmauer waren goldrichtig und meine Boxenstopps verliefen einfach fantastisch. Ich schulde diesem Team sehr viel und es fühlt sich wirklich wie eine Familie für mich an. Ich hoffe, dass ich eines Tages zurückkommen kann. Das war meine bisher beste Saison in der Formel 1!»