Nach Crash mit Alonso: Neues Chassis für Gutiérrez
Der Haas-Renner von Esteban Gutiérrez nach dem Crash (links)
Den Schock unmittelbar nach dem Horrorcrash mit Fernando Alonso beim Saisonauftakt in Melbourne dürfte Esteban Gutiérrez inzwischen einigermaßen verdaut haben. Die beste Nachricht gab es unmittelbar nach dem Unfall: Beide Piloten waren wohlauf. Die zweite gute Nachricht: Eine Strafe bekam Gutiérrez nicht aufgebrummt.
Dafür hatte aber sein Haas-Renner einiges abbekommen, vor allem am Heck. Was musste alles repariert werden? Teamchef Günther Steiner erklärt: «Einige Teile, etwa das Chassis, wurden in unser europäisches Werk geschickt. Dort wurde alles analysiert und repariert. Wir können das in Bahrain nicht vor Ort machen, haben aber genug Ersatzteile, um ein neues Chassis aufzubauen. Das Unfallauto wird repariert und nach Bahrain geflogen, um als Reserve zur Verfügung zu stehen. Die Jungs im Werk müssen Tag und Nacht arbeiten, um das rechtzeitig hinzubekommen. Aber es ist machbar. Unser Ersatzteillager ist ziemlich leer, aber es reicht noch, um weiterzumachen, und hinter den Kulissen wird fleißig weitergearbeitet.»
Denn auf den ersten Lorbeeren ausruhen will man sich bei Haas natürlich nicht, auch wenn Romain Grosjean mit Platz sechs nicht nur Punkte, sondern auch einen ersten, großen Achtungserfolg einfuhr.
«Wir haben als Team einen sehr guten Job gemacht», meinte Gutiérrez. Trotz der Punkte durch Grosjean habe man aber noch eine Menge Arbeit vor sich. Die kann aber aufgrund des beständigen Wetters in Bahrain voraussichtlich konstant gemacht werden. Mehr Runden im Training, mehr Erfahrungen und noch mehr Vertrauen in den Boliden, der in Australien bereits bewies, welches Potenzial er hat. «Wir können ein bisschen experimentieren, was das Auto und das Setup angeht», hofft Gutiérrez. Und damit den nächsten Schritt als Team machen.
«Wir können sehr stolz darauf sein, was wir erreicht und wie wir reagiert haben, wenn man bedenkt, dass wir ein neues Team sind. Diese Dinge kommen mit Erfahrung, und die verbessern wir mit jedem Einsatz auf der Strecke», so Gutiérrez.
Wie geht er denn mit den äußeren Umständen um? Von den Testfahrten in Barcelona ging es zurück nach Mexiko, von dort nach Australien, dann wieder nach Mexiko, ehe er nach Bahrain reist. Extreme Bedingungen, extremer Jetlag?
«Meine Erfahrung hilft mir im Umgang mit dem Jetlag, deshalb ist es nicht wirklich ein Problem», sagte Gutiérrez. Der Mexikaner versucht parallel, den Reiseumfang so gering wie möglich zu halten und im Trainingsrhythmus zu bleiben.