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Bahrain: Riesenwirbel um Quali, GP als Reifen-Schach

Von Mathias Brunner
Wer nutzt heute die Reifen am besten?

Wer nutzt heute die Reifen am besten?

​In den Stunden vor dem Bahrain-GP sprach alles im Fahrerlager nur von den jüngsten Entwicklungen in Sachen Qualifying. Dabei verspricht das Rennen, ein Leckerbissen zu werden.

In den sozialen Netzwerken haben sich viel Fans den Frust von der Seele gesprochen: Die neuen Entwicklungen in Sachen Qualifying (Rückkehr zu einem System mit zusammengezählten Zeiten) erzeugen Verständnislosigkeit. Statt sich auf einen tollen Nacht-GP von Bahrain zu freuen, haben sich viele langjährige Formel-1-Freunde nur tüchtig geärgert.

Dabei verspricht das Rennen, ein Leckerbissen zu werden, wie Pirelli-Rennchef Paul Hembery erläutert: «Gemäss unseren Berechnungen und basierend darauf, dass die Piloten drei verschiedene Reifenmischungen einsetzen können, ergeben sich zahlreiche Herangehensweisen ans Rennen. Es gibt nicht die eine zielführende Strategie.»

Den Rennstrategen der GP-Teams rauchen seit die Köpfe. Denn das Rennen von Bahrain hat seine eigenen Gesetzt: Heute Sonntag ist es unter Tags so warm geworden wie in der ganzen Woche nicht, mit gut 28 Grad. Die Piste hat sich auf mehr als 40 Grad aufgewärmt, langsam kommt die Temperatur nun herunter, wo die Sonne untergegangen ist. Die Teams müssen mit einrechnen, wie sich die Reifen mit fallender Pistentemperatur verhalten werden.

Nochmals Paul Hembery: «Wir haben berechnet, dass eine Zweistoppstrategie gleich schnell sein kann wie ein Dreistopper. Alles wird von diesen Faktoren abhängen: Welche Reifen hat der einzelne Fahrer noch zur Verfügung und wie sind die am sinnvollsten einzusetzen? Wo liegen sie im Rennen, würden sie also nach einem Stopp wieder auf die Bahn kommen?»

Dazu kommt, dass eine Safety-Car-Phase die ganze Rechnerei hübsch über den Haufen würfeln kann.

Ein Zweistopper könnte so aussehen: Start auf dem superweichen Reifen (rot markiert), Wechsel in Runde 12 auf mittelharte Walzen (weiss markiert), dann in Runde 37 auf weiche Reifen (gelb).

Ein Dreistopper kann so ablaufen: Start auf superweich, Wechsel auf weich in Runde 14, erneut ein Satz weicher Reifen in Runde 29, nochmals weich in Runde 43. Wer sich im Training einen Satz superweicher Reifen zur Seite legen konnte, der kann diesen als Ass ausspielen. Das Risiko dabei: Wie lange halten die superweichen Reifen?

Und hier eine Liste, welche Reifen die Fahrer noch zur Verfügung haben:

Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Daniel Ricciardo:
Medium 1 (neu), weich 2 (neu), superweich 3 (benutzt)

Valtteri Bottas und Felipe Massa:
Medium 2 (neu), weich 1 (benutzt), superweich 3 (benutzt)

Daniil Kvyat, Max Verstappen, Carlos Sainz, Stoffel Vandoorne, Jenson Button:
Medium 1 (neu), weich 2 (neu), superweich 4 (1 neu, 3 benutzt)

Nico Hülkenberg:
Medium 1 (neu), weich 1 (neu), superweich 4 (benutzt)

Sergio Pérez:
Medium 1 (neu), weich 1 (neu), superweich 5 (3 neu, 2 benutzt)

Kevin Magnussen:
Medium 1 (neu), weich 2 (neu), superweich 4 (3 neu, 1 benutzt)

Jolyon Palmer und Pascal Wehrlein:
Medium 1 (neu), weich 2 (neu), superweich 4 (2 neu, 2 benutzt)

Marcus Ericsson und Felipe Nasr:
Medium 1 (benutzt), weich 2 (neu), superweich 4 (2 neu, 2 benutzt)

Rio Haryanto:
Medium 1 (neu), weich 3 (2 neu, 1 benutzt), superweich 3 (2 neu, 1 benutzt)

Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez:
Medium 1 (neu), weich 1 (neu), superweich 5 (2 neu, 3 benutzt)

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