Formel 1: Kommt 2017 ein Quali-Rennen um die Pole?
Claire Williams: «Man will solche Szenarien nicht in der Öffentlichkeit durchspielen»
Dass Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt im Qualifying-Gerangel schliesslich dem Wunsch der Teams entsprechend zum alten Format zurückgehen würden, überraschte viele. Kein Wunder, schliesslich liessen die Wortspenden der beiden mächtigsten Männer im GP-Sport in Bahrain auch noch nicht darauf schliessen, dass sie dem internen und externen Druck nachgeben würden.
Es sei eine Entscheidung «im Interesse der Weltmeisterschaft», erklärten der Automobilweltverband FIA und die Rechteinhaberin FOM in einer gemeinsamen Erklärung. Und sie betonten auch: «Jean Todt und Bernie Ecclestone begrüssen den Vorschlag der Teams, das Format eines GP-Wochenendes ab 2017 in neuer Form zu gestalten.»
Die Freude über die Entscheidung im Sinne der Fans dürfte deshalb nicht lange währen, zumal auch die stellvertretende Williams-Teamchefin Claire Williams im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte: «Ich denke, wir haben gelernt, dass wir mehr Zeit brauchen, um die verschiedenen Vorschläge zu prüfen.»
Die 39-jährige Tochter des Mitinhabers und Namensgebers Frank Williams betonte auch: «Man will solche Szenarien nicht in der Öffentlichkeit durchspielen. Das muss hinter den Kulissen geschehen. Ich denke, diese Lektion haben wir gelernt.»
Claire Williams macht denn auch kein Geheimnis über ihre Erleichterung, in diesem Jahr die Startaufstellung wieder den alten Regeln entsprechend zu ermitteln: «Es ist offensichtlich das, was die Fans wollen. Und sicherlich auch das, was unsere Partner gefordert haben. Ich denke, wir verschaffen uns damit mehr Zeit, um die potenziellen Änderungen für 2017 zu analysieren.»
Ecclestone selbst sprach in Bahrain über dutzende verschiedene Vorschläge, das Qualifying-Format zu verbessern. Im Sky Sports-Interview erklärte der 85-jährige Brite: «Wir schauen uns alle Möglichkeiten an, die für das nächste Jahr genannt wurden. Wir haben genug herumgemurkst, um es in diesem Jahr noch einzuführen, das sparen wir uns künftig.»