Williams: Zwei Mal WM-Dritter, wieder Gewinn
Claire und Sir Frank Williams (links und rechts) mit Valtteri Bottas
Der Formel-1-Rennstall von Sir Frank Williams ist 2014 und 2015 jeweils WM-Dritter geworden – 2014 hinter Mercedes-Benz und Red Bull Racing, 2015 hinter Mercedes und Ferrari. Der drittälteste GP-Rennstall Williams (nach Ferrari und McLaren) kann nicht nur solide sportlicher Ergebnisse vorweisen, sondern, als direkte Folge davon, auch bessere Geschäftszahlen.
Die Williams-Holding (Muttergesellschaft des Rennstalls) bestätigt einen Umsatzanstieg auf 155,53 Mio Euro (125,6 Mio Pfund). Dieser Umsatzanstieg kam durch mehr Sponsoren und durch mehr Geld aus der Preisgeldkasse von Formula One Management (FOM) zustande. Die Gruppe insgesamt musste aber erneut mit einem Verlust abschliessen, 2015 in Höhe von 4,09 Mio Euro.
Das Geschäftsergebnis des Rennstalls schliesst mit einem knappen Gewinn ab, in Höhe von 247.680 Euro. Vor einem Jahr stand das Formel-1-Team noch mit 48,15 Mio Euro in der Kreide.
Mike O’Driscoll, Geschäftsleiter der Williams-Gruppe: «Unser Geschäftsjahr 2015 ist geprägt durch mehr Umsatz. Über die vergangenen zwei Jahre haben wir viel umgestellt, und das macht sich operativ wie auch bei den Zahlen bemerkbar. Die besseren Ergebnisse auf der Rennstrecke haben sich nicht nur in der Umsatzerhöhung ausgewirkt, wir konnten auch frische Sponsoren gewinnen, wie Unilever, Avanade, BT oder Hackett.»
Zahlen 2014: 48,15 Mio Euro Verlust!
Williams ist seit Jahren nicht frei von wirtschaftlichen Zwängen: Ende April 2015 musste die Dachgesellschaft des Formel-1-Traditionsrennstalls Williams für das Geschäftsjahr 2014 einen Verlust von 48,15 Mio Euro (34,5 Mio Britischer Pfund) bestätigt und schrieb dazu: «Nach einigen Jahren mit zerfallender Konkurrenzfähigkeit ist 2013 eine Strategieänderung eingeleitet worden, um das Team nicht nur sportlich, sondern auch finanziell neu auszurichten. Daher ist das Jahr 2014 als Übergangsjahr zu verstehen, dessen Zahlen die Tatsache widerspiegeln, dass mehr Geld in den Rennstall gesteckt worden ist und – mit dem üblichen Jahr Verzögerung – weniger zurückkommt.»
Um genau zu sein, fiel damals der Umsatz der Williams-Holding von umgerechnet 182 Mio Euro (2013) auf 125,9 Mio Euro. Und während 2013 noch ein Gewinn von 16,6 Mio Euro erwirtschaftet wurde, muss nun ein Verlust von 48,15 Mio Euro ausgewiesen werden. Der Gewinn 2013 kam jedoch vorwiegend durch eine besondere Zahlung der staatlich venezolanischen Erdölgesellschaft PDVSA zustande, um Pastor Maldonado von Williams freizukaufen und ihn zu Lotus zu bringen.
Williams hing jahrelang am Tropf von PDVSA, diese Zeiten sind vorbei. Gleichzeitig musste der Rennstall frisch aufgestellt werden, um aus der sportlichen Krise zu kommen (2011 und 2013 nur WM-Neunte, 2012 WM-Achte).