Vettel: Ferrari Michael Schumacher immer noch dankbar
Michael Schumacher und Sebastian Vettel bei einem Sieg beim Race of Champions
Michael Schumacher hat mit Ferrari seine größten Erfolge gefeiert, fünf seiner sieben WM-Titel mit der Scuderia geholt. Sebastian Vettel hat es seinem einstigen Idol nachgemacht und war zur Saison 2015 nach vier Titeln mit Red Bull Racing nach Maranello gewechselt. Und Schumacher ist bei Ferrari immer noch präsent.
«Die großen Erfolge, die Michael mit dem Team zusammen hatte, prägten eine ganze Ära. Er hat Ferrari praktisch gerettet und nach einer dunklen Zeit wieder ans Licht geführt. Die Leute sind ihm dafür bis heute sehr dankbar. Aufgrund seiner Persönlichkeit – nicht nur aufgrund der Erfolge – bedeutet er den Leuten hier immer noch sehr, sehr viel», sagte Vettel im Interview der Welt am Sonntag.
Mit Schumacher selbst konnte Vettel über den Wechsel nicht persönlich sprechen, der Rekordweltmeister musste nach seinem schweren Skiunfall mehrfach operiert werden, lag im Koma und schwebte in Lebensgefahr. Im September 2014 durfte der Rennfahrer nach Hause. Seither kann über seinen Zustand nur spekuliert werden.
Die Ferraristi nimmt das natürlich immer noch mit. «Sein Schicksal ist tragisch. Und für viele Leute hier bleibt es sehr hart, wenn sein Name dann fällt. Denjenigen, die mit ihm gearbeitet haben, schießen dann direkt die Tränen in die Augen. Das ist viel mehr. Die Italiener und die Ferraristi haben eine echte Beziehung zu Michael. Vielleicht hat das auch mit der Leidenschaftlichkeit der Italiener zu tun», sagte Vettel.
Die Deutschen seien da ganz anders, meinte der Heppenheimer. Der Empfang in einem italienischen Restaurant sei komplett anders als in der deutschen Kneipe nebenan.
Er selbst hat sich bei Ferrari schon perfekt eingelebt, die Tifosi haben ihn bereits ihn schon längst in ihre Herzen geschlossen. Dass er schon mal über den Funk auf Italienisch jubelt oder ein Geburtstagsständchen singt, bedeutet für ihn etwas Besonderes. «Nicht um zu zeigen, dass ich es ein wenig sprechen kann, sondern aus Respekt vor der Tradition. Es ist ein italienischer Rennstall, er ist für Italien eine Religion. Nicht jeder spricht Englisch», sagte Vettel.
Allerdings gibt er auch zu, ein wenig faul beim Pauken der Vokabeln zu sein. Interviews auf Italienisch? «Ich verstehe die Fragen. Ein bisschen kann ich antworten», so Vettel.