Renault von Haas blamiert: In China endlich Punkte?
Die Renault-Truppe (von links): Motorenchef Taffin, Chassis-Chef Chester, Geschäftsleiter Abiteboul, Technikchef Bell, Temchef Vasseur
Wer hätte vor der Saison einen Cent darauf gewettet? Die Formel-1-Neulinge aus den USA um Teambesitzer Gene Haas sind WM-Fünfter, dank des sechsten Platzes von Romain Grosjean in Melbourne und seiner Fahrt zu Rang 5 in Bahrain. Sein ehemaliges Team, 2015 noch Lotus, nun wieder Werksrennstall von Renault, ist hingegen zwei Mal punktelos ausgegangen – Jolyon Palmer im Albert-Park und Kevin Magnussen in der Wüste von Sakhir landeten beide auf dem undankbarsten aller Ränge, dem elften Platz, dem ersten Rang all jener, die ohne Punkte nach Hause reisen müssen.
Der Däne Magnussen sagt trotzig: «Ich brauche nur ein Rennen, das reibungslos verläuft, dann klappt das schon mit den Punkten.»
In Australien wurde der frühere McLaren-Fahrer von einem Platten zurückgeworfen, in Bahrain musste er wegen Ignorierens eines FIA-Befehls (rote Ampel, abbiegen zur Waage) aus der Boxengasse lospreschen.
Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport: «So knapp ausserhalb der Punkteränge zu landen, das war zwar schmerzlich, aber es hat auch gezeigt, dass wir von unserem Ziel nicht weit entfernt sind.»
Renault-Teamchef Frédéric Vasseur lobt seine Truppe: «Ich bin wirklich beeindruckt. Ich spüre, wie alle vorwärts streben. Wir wissen, dass wir viel Arbeit vor uns haben. Der Teufel liegt im Detail, also verbessern wir unzählige Kleinigkeiten, die uns alle nach vorne bringen.»
«Wir waren in den ersten beiden WM-Läufen ungefährt dort, wo wir es erwartet hatten. Wir streben mittelfristig den Erfolg an, aber das heisst nicht, dass wir uns zu Beginn dieser Aufbauphase gemütlich zurück lehnen. Ich will, dass gleich verbissen gekämpft wird, egal ob es nun um den Sieg geht oder um den zehnten Platz. Nur mit dieser Mentalität bringst du es zu etwas. Die Zeichen der ersten Rennen waren ermutigend, mit etwas Glück hätten wir schon in Australien und Bahrain gepunktet.»
«Kevin hat in Bahrain ein ähnliches Rennen gezeigt wie in Australien – er hat sich von weit hinten nach vorne getankt und ein konstantes, so gut wie fehlerfreies Rennen gezeigt. Jolyon ist in Australien solider Elfter geworden, in Bahrain hat ihn unser Auto im Stich gelassen.»
Chassis-Chef Nick Chester über den Ausfall von Palmer in Bahrain: «Eine Hydraulikpumpe hat versagt. Das war ein ungewöhnlicher Defekt, denn die Pumpe hatte noch nicht mal ein Zehntel der geplanten Laufdauer hinter sich. Wir arbeiten mit unserem Lieferanten, um der Defektursache auf die Spur zu kommen.»
«Die ersten Rennen haben gezeigt – wir können im hart umkämpften Mittelfeld mitgeigen. Aber wer Punkte will, muss von den Schwächen der anderen profitieren können und alles aus dem Wagen holen – das macht den Unterschied aus zwischen punkten und mit leeren Händen nach Hause fliegen. Im Quali-Trimm sind wir zu langsam, da müssen wir zulegen.»