Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Toto Wolff nach Nico Rosberg-Sieg: Ferrari im Kommen

Von Mathias Brunner
Toto Wolff (Mitte) mit Nico Rosberg

Toto Wolff (Mitte) mit Nico Rosberg

​Zwei Rennen, zwei Siege für Mercedes-Benz und Nico Rosberg. Aber Renndirektor Toto Wolff warnt vor dem nächsten Rennen in China: «Ferrari ist im Kommen.»

Auf dem Papier schaut alles wunderbar aus für Weltmeister Mercedes-Benz: Zwei Siege für Nico Rosberg, Führung in der Fahrer-WM, Führung in der Markenwertung. Aber Mercedes-Renndirektor Toto Wolff weiss genau – Ferrari hat in Bahrain nicht zeigen können, was alles in den roten Rennern steckt.

Kimi Räikkönen fiel gleich zu Beginn des Rennens zurück, weil seine Fingerkuppen auf der Kupplungswippe ausrutschen. Und Sebastian Vettel konnte wegen eines Ventildefekts überhaupt nicht erst ins Rennen gehen.

Toto Wolff resümierte in seiner Medienrunde nach dem WM-Lauf: «An einem gewissen Punkt des Rennens lagen wir rund fünfzehn Sekunden vor Kimi Räikkönen. Aber am Ende war er nur noch wenige Sekunden hinter Nico. Ich habe keinen Zweifel daran – Ferrari ist stark und weiter im Kommen. Der Bahran-GP war der beste Beweis dafür.»

«Gleichzeitig verheimlichen wir nicht: Wenn du ein Rennen mit einer stattlichen Marge anführst, dann schlägst du eine zurückhaltende Gangart an, und genau das hat Nico getan. Auch von der Strategie her waren wir eher konservativ. Einfach deshalb, weil es keinen Grund für Risiken gab. Ferrari hat uns mit den Boxenstopps zwei Mal unterschnitten, zudem war der Zweistopper von Rosberg sicher nicht die optimale Strategie. Daher konnte Räikkönen aufrücken.»

Der Eindruck der meisten Beobachter in Bahrain: Nico Rosberg gewann in der Art wie früher Alain Prost – er fuhr so schnell wie er musste, aber nicht so schnell wie er konnte.

Toto Wolff bedauert, dass wir zwar erneut ein sehr unterhaltsames Rennen erlebt haben, wie in Australien, dass das grosse Thema aber nicht der packende Sport gewesen ist, sondern die Sportpolitik – mit dem unwürdigen Gezerre um das Qualifikationsformat.

Der Wiener findet: «Wir hatten leider die Situation, dass sich 90 Prozent der Diskussionen um den Politik drehten und nur 10 Prozent um den Sport. Ich hoffe, dieses Verhältnis verändert sich bald wieder zu Gunsten des Rennsports. Denn wir haben gute Rennen, es gibt mit Ferrari einen starken Herausforderer, das ist doch aufregend.»

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