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Romain Grosjean (Haas): 5. Rang Bahrain war in Gefahr

Von Mathias Brunner
​Selbst die grössten Optimisten hätten nicht damit gerechnet, dass Romain Grosjean und der Haas-Rennstall nach zwei Rennen WM-Fünfte sind. Das tolle Ergebnis war in Gefahr.

Romain Grosjean in Australien Sechster, Romain Grosjean in Bahrain sogar Fünfter, der Genfer und auch die US-Amerikaner in den beiden WM-Zwischenwertungen auf dem hervorragenden fünften Platz. Hut ab vor den Einsteigern und dem bärenstarken Genfer!

Nachdem die Truppe des Unternehmers Gene Haas so locker mitgeigt, findet ein Umdenken statt. Denn an sich hatte der Werkzeugmaschinenhersteller festgehalten: «Wir hatten einige Verbesserungen aufgegleist, wie etwa den neuen Frontflügel, der in Bahrain zum Einsatz kam. Aber dann werden wir die Entwicklung des 2016er Autos auf Sparflamme herunterschrauben. Die ganzen Veränderungen für 2017 werden radikal. Also glauben wir, es ist zielführender, wenn die Designer so früh und so viel als möglich am 2017er Auto arbeiten können.»

Haas bei den Kollegen von Racer.com: «Sobald wir das Design für das 2016er-Auto festgelegt hatten, haben die Arbeiten am 2017er-Auto begonnen. Das war zum Ende des letzten Jahres hin. Das Fahrzeugdesign wird erst so spät wie möglich festgelegt. Doch sobald die Entscheidung mal gefällt wurde, haben wir uns dem Nachfolger gewidmet. Die Konstrukteure haben sich gewissen Bereichen gewidmet, die man immer weiterentwickeln kann, etwa die Bremsbelüftungen oder die Kühlung. Wir hatten genügend Zeit, das Ganze richtig hinzubekommen. Die Extra-Zeit vor unserem Debüt haben wir genutzt, um die nötige Infrastruktur auf die Beine zu stellen. Die gute Nachricht ist, dass praktisch alles brandneu ist. Ich hoffe also, dass sich die Investitionen, die wir jetzt getätigt haben, über die nächsten zehn Jahre rechnen werden.»

Doch die interne Marschrichtung steht durch die tollen Leistungen in Melbourne und Sakhir auf dem Prüfstand: Die Frage steht im Raum – wäre es nicht besser, diesen Wagen eine Weile weiter zu entwickeln und noch mehr Punkte zu sammeln? Denn mehr Punkte, das bedeutet die Aussicht auf eine bessere Platzierung und damit auf mehr Geld aus dem Preisgeldtopf, das dann 2017 ausgeschüttet wird.

Teamchef Günther Steiner deutet an: «Wir haben einige Entwicklungen für das Modell VF-16 auf Lager. Wir wollen mal gucken, was wir alles aus diesem Auto herauskitzeln können.»

«Wir stehen noch immer ganz am Anfang. Wir kennen den Wagen noch nicht perfekt. Ich glaube, er bietet mehr Potenzial. Wir werden also Verbesserungen bringen, vielleicht nicht zu jedem Rennen. Aber wir werden nicht stillstehen, denn in der Formel 1 gilt – Stillstand ist Rückschritt.»

«Generell werden wir nicht den Entwicklungsrhythmus der Top-Teams halten können. Aber mit den Mittelfeldrennställen sollten wir einigermassen mithalten können. Wir sehen uns dabei die Möglichkeiten der einzelnen Verbesserungen genau an. Wenn wir den Eindruck erhalten, dass eine Optimierung zu wenig bringt, dann lassen wir die Finger davon. Wir wägen das im Windkanal ab, nur wenn wir dort davon überzeugt sind, gehen die Teile in Bau.»

«Natürlich haben wir nicht damit gerechnet, dass wir in den ersten beiden Rennen so gut abschneiden würden. Wir haben immer gesagt – Punkte wären das Höchste der Gefühle. Aber dabei haben wir nicht an fünfte und sechste Ränge gedacht.»

«Wir sind noch immer in einer steilen Lernphase. So war der fünfte Rang von Romain Grosjean in Bahrain gefährdet. Bei einem der drei Boxenstopps gab es ein Problem mit der Radmutter. Der Mechaniker am entsprechenden Rad handelte weise: Nachdem er das Rad aufgesetzt hatte, merkte er, dass etwas nicht stimmt. Also nahm er das Rad wieder ab und setzte es neu auf. Hätte er das nicht getan, die Muttern angezogen und den Wagen freigegeben, so wäre Romain wohl nur wenige Kurven weit gekommen und dann ohne Rad da gestanden. Wir haben zwei Sekunden verloren, aber nicht Rang 5.»

Weniger happy ist Steiner mit den Ergebnissen von Esteban Gutiérrez, der noch punktelos da steht: In Australien wurde er von Fernando Alonso gerammt, in Bahrain ging eine Bremsscheibe kaputt. Günther Steiner weiter: «Wir sind zusammen mit dem Hersteller der Scheibe noch immer am Prüfen, was genau da schief gelaufen ist.»

«Unser Ziel für China lautet daher: Wir wollen mit beiden Wagen ins Ziel kommen. Das übernächste Ziel wäre dann, mit beiden Rennern in die Punkte zu fahren.»

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