Wie Kimi Räikkönen (Ferrari) Fahrer-Dinner schwänzte
Kimi Räikkönen
Das Abendessen der Formel-1-Fahrer am Donnerstag in Shanghai hat in den sozialen Netzwerken einigen Wirbel verursacht – wegen den Piloten selber, welche fleissig Selfies vom Abendessen posteten. Das Restaurant gewählt hatte Weltmeister Lewis Hamilton, die Rechnung wurde gemäss Sauber-Fahrer Marcus Ericsson geteilt.
Kimi Räikkönen war einer jener Fahrer, die auf den Bildern nicht zu sehen waren (ebenso wenig wie Kevin Magnussen und Jolyon Palmer, die bei einem Anlass von Renault weilten, Rio Haryanto und Romain Grosjean).
Kimi sagt dazu: «Ich habe einen Job zu tun hier, ich hatte Arbeit. Also war ich nicht beim Abendessen. Vielleicht beim nächsten Mal.»
Williams-Fahrer Valtteri Bottas: «Wir haben einfach gesagt, wir wollen mal wieder zusammen essen. Es gab keinen bestimmten Anlass darüber hinaus, uns zusammen zu setzen.»
Marcus Ericsson: «Wir versuchten, so viele Piloten wie möglich zusammen zu trommeln, aber es war von Anfang an klar, dass wir nicht alle an den gleichen Tisch bekommen würden. Es war sehr entspannt, es hat Spass gemacht.»
Nico Rosberg konnte sich einen kleinen Seitenhieb für Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone nicht verkneifen, der die Piloten nach ihrem Protestbrief «Schwätzer» genannt hatte. Rosberg twitterte: «Racing United – oder wie es Bernie sagen würde: Schwätzer United.»
Kimi Räikkönen schied beim Saisonstart in Melbourne aus (Turbolader überhitzt), beim zweiten Rennen in Bahrain wurde er starker Zweiter hinter Nico Rosberg im Mercedes. Aber es hätte mehr daraus werden können, wie Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene festhielt: «Kimi sagte uns, er sei beim Start mit den Fingerspitzen von der Kupplungswippe gerutscht. Ich will nicht sagen, dass wir den Sieg verspielt hätten, aber es wäre interessant gewesen zu sehen, wie nahe wir am Sieg hätten sein können.»
Kimi selber sagt: «Die ersten beiden Rennen sind für mich nicht ideal verlaufen. Wir haben zwar zwei Podestränge erreicht, aber wir hatten auch zwei Ausfälle hinzunehmen. Wir haben also noch sehr viel Arbeit vor uns. Aber die Basis stimmt, der Speed ist da, im Qualifying noch nicht auf Höhe der Besten, im Rennen kommen wir näher. Wir haben in allen Bereichen zugelegt und müssen das weiter tun. Wir haben ein gutes Auto, und die Stimmung im Team ist sehr gut.»
Die Einschränkungen beim Boxenfunk behelligen jenen Mann nicht übermässig, der seiner Lotus-Truppe mal gefunkt hat: «Lasst mich in Ruhe, ich weiss schon, was ich tue.»
Kimi über die neuen Regeln: «Ich finde jetzt nicht, dass sie viel geändert haben. Den Funk brauchst du vor allem dann, wenn etwas an Bord schiefgeht. Wenn ein Rennen glatt läuft, ist das keine Sache.»