Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Bernie Ecclestone: «Lewis Hamilton holt den Titel»

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone und Lewis Hamilton

Bernie Ecclestone und Lewis Hamilton

​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone denkt gerne sperrig. Der Brite glaubt, dass Lewis Hamilton Weltmeister wird, trotz des grossen Vorsprungs von WM-Leader Rosberg.

Nico Rosberg führt nach drei WM-Läufen der Formel-1-Saison 2016 die Tabelle überlegen an: Dank drei Siegen in Folge beträgt sein Punktepolster auf seinen Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton schon 36 Punkte. Das hält aber Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone nicht davon ab, weiter auf seinen Landsmann zu setzen.

Im Rahmen der internationalen Werbewoche (18.–22. April in London) hat sich Ecclestone mit umstrittenen Aussagen über Frauen in der Formel 1 tüchtig in die Nesseln gesetzt (siehe Story hier). Im Rahmen eines Gesprächs mit dem britischen Unternehmer Sir Martin Sorrell sagt Bernie über das WM-Duell der Silberpfeilfahrer: «Lewis wird das Rennen erneut machen. Hamilton ist extrem talentiert, er ist ein charmanter Kerl, und er ist das Beste, was der Formel 1 in langer Zeit passieren konnte.»

Sir Martin Sorrell sprach den Baumeister des modernen Grand-Prix-Sport auch darauf an, wen er denn für den besten aller Formel-1-Fahrer halte. Der 85jährige Ecclestone gab zur Antwort: «Das ist die unvermeidliche Frage von vielen Menschen. Aber es ist nicht so leicht zu beantworten, weil das immer davon abhängt, in welchem Auto sie sich befinden. Stirling Moss beispielsweise war der Beste seiner Ära, aber er suchte sich immer die falschen Autos aus. Er brannte danach, den WM-Titel für England zu holen. Andere Fahrer, wie Fangio, sie wussten genau, welches Auto sie fahren mussten, um den Titel zu holen.»

Ergebnis: Moss ist für die meisten Formel-1-Fans der beste Grand-Prix-Fahrer, der nie Weltmeister wurde. Und Juan Manuel Fangio ist bis heute der einzige Rennfahrer, der seine fünf WM-Titel mit vier verschiedenen Marken eroberte – Alfa Romeo, Maserati, Mercedes und Ferrari.

Zurück zu Lewis Hamilton. Bernie Ecclestone hat wirklich ein butterweiches Herz für den exotischen Champion. Als (nicht zum ersten Mal) Kritik am Modestil des dreifachen Weltmeister aufflammte, meinte Ecclestone: «Wenn Lewis sich so kleiden will, komplett mit diesem Schmuck und einer Modebrille, dann soll er das doch tun. Ich wünschte, ich hätte hundert solcher Fahrer in der Formel 1. So lange er auf der Rennstrecke schnell ist, soll er in der Freizeit tun und lassen können, was er will. Ich kenne ihn. Wenn es um den Motorsport geht, ist er ein überaus ernsthafter Mann. Er würde seine Vorbereitung auf die Rennen nie kompromittieren.»

«Ich finde, Lewis Hamilton ist der beste Weltmeister, den wir je hatten. Und warum ist er das? Vor allem deshalb, weil er ein globales Publikum hat. Abgesehen von seinem Talent als Racer ist er da draussen und rührt die Werbetrommel für unseren Sport. Er hat die Anziehungskraft eines Filmstars.»

Bernie Ecclestone selber würden wir nun nicht eben als Kenner der sozialen Netzwerke bezeichnen, aber der Vermarkter ist schlau genug, die Magnetkraft von Hamilton auf Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat & Co. zu erkennen (selbst wenn er Lewis aus filmrechtlichen Gründen ein Snapchat-Verbot fürs Fahrerlager erteilte – was Hamilton ignoriert).

Um genau zu sein, würde sich Bernie Ecclestone wünschen, mehr Fahrer aus der Formel 1 hätten eine solche Gefolgschaft wie Lewis Hamilton: «Ich habe zu Sebastian Vettel gesagt – du solltest tun, was Lewis macht. Einige der heutigen Champions glauben, dass Rennfahren ihr einziger Job sei. Aber es gehört schon etwas mehr dazu.»

«Schaut euch doch an, wie das Jackie Stewart gemacht hat. Ich weiss nicht, wie lange er nicht mehr in Rennwagen sitzt, aber er ist präsent, er hat sein Image gepflegt, er verdient tüchtig Geld, er repräsentiert hervorragend den Sport. So sollte das sein.»

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