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Stoffel Vandoorne: Super Formula härter als Formel 1

Von Mathias Brunner
​Am Wochenende beginnt in Japan die Super-Formula-Meisterschaft 2016. Der belgische McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne: «Diese Autos sind härter zu fahren als ein GP-Renner.»

Stoffel Vandoorne wird in diesem Jahr viele Flugmeilen sammeln. Der Belgier nimmt nicht nur als McLaren-Reservist an fast allen GP-Wochenenden teil (in Bahrain ersetzte er den verletzten Fernando Alonso), der 24jährige GP2-Champion bestreitet zudem die Top-Monopostokategorie in Japan, die so genannte Super Formula.

Vandoorne sagt vor dem ersten Rennen in Suzuka (24. April) im belgischen Radio: «Die Aufmerksamkeit der Medien ist beträchtlich, die Serie hat viele Fans.»

Sie hat auch einige uns wohlbekannte Namen zu bieten: Der frühere GP-Pilot Narain Karthikeyan ist am Start, Audi-Sportwagenfahrer André Lotterer, Stoffels Landsmann Bertrand Baguette, der langjährige Formel-1-Pilot Kamui Kobayashi, ex-Williams-Fahrer Kazuki Nakajima, der Enländer James Rossiter, um nur einige zu nennen.

Die Saison ist lediglich sieben Rennen lang, Premiere und Finale finden jeweils in Suzuka statt.

Stoffel Vandoorne findet: «Das Leistungsniveau ist hoch. Ich habe mich noch nicht komplett an das Auto gewöhnt. Die Aerodynamik ist wesentlich effizienter als im GP2-Wagen und sogar besser als im Formel-1-Renner. Als Ergebnis ist das Fahren im Super Formula härter als im Formel 1.»

Die Chassis stammen von Dallara in Italien, die Autos wiegen minimal 660 Kilogramm. Angetrieben werden sie von Zweiliter-Turbomotoren von Honda oder Toyota, die rund 600 PS leisten.
Die Formel-1-Teams bauen ihre Chassis selber, die Autos wiegen minimal 702 Kilo. Die Motoren von Mercedes, Renault, Ferrari und Honda sind 1,6-Liter-Turbomotoren, die rund 900 PS leisten.
Aber was heisst das auf der Stoppuhr?

Der Deutsche André Lotterer fuhr im vergangenen November in Suzuka (der einzigen Strecke, auf welcher Formel-1- und Super-Formula-Rennen durchgeführt werden) im Abschlusstraining eine Zeit von 1:38,354 min.

Nico Rosberg stellte am 26. September seinen Mercedes-Silberpfeil auf die Pole mit 1:32,584 min.

Hintergrund von Stoffels Rennprogramm in Japan: McLaren-Chef Ron Dennis will, dass der Belgier seine Rennschärfe behält, und auch der 24-Jährige selber hatte immer betont, dass er Rennen fahren wolle.

Vandoorne tritt in Japan für Dandelion an. Seinen ersten Test mit dem Honda-befeuerten Dandelion-Renner hat er Ende November 2015 in Suzuka absolviert, leider konnte er damals wegen des schlechten Wetters nur knapp zwei Dutzend Runden fahren.
Stoffel: «Es gibt nur zwei Terminkollisionen mit der Formel 1, deshalb ist es mir möglich, neben meiner Test- und Ersatzfahrer-Rolle bei McLaren auch Rennen fahren zu können. Darüber bin ich sehr froh.» Die Terminkollisionen: Monaco Ende Mai sowie Mexiko Ende Oktober.

«Die Super Formula ist für mich genau das Richtige, denn die Kurvengeschwindigkeiten dieser Autos sind hoch. Ich sehe das als ein prima Training für 2017, wenn die Formel-1-Renner wieder schneller werden sollen. Ein bestimmtes Ziel habe ich mir für die Super Formula nicht gesetzt. Ich will einfach so gut abschneiden wie es geht.»

Bei Dandelion wird Stoffel Vandoorne Nachfolger des früheren indischen Formel-1-Piloten Narain Karthikeyan, sein Stallgefährte ist der Japaner Tomoki Nojiri. Nojiri schloss die Saison 2015 als Gesamtsiebter ab, Karthikeyan wurde Meisterschafts-Elfter.

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