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Daniel Ricciardo zu Red Bull-Aeroscreen: Sicht prima

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo auf seiner Installationsrunde mit dem Aeroscreen

Daniel Ricciardo auf seiner Installationsrunde mit dem Aeroscreen

​Daniel Ricciardo ist im ersten Freitagtraining zum Russland-GP in Sotschi mit einer Alternative zum Halo-Kopfschutz ausgerückt, dem so genannten Aeroscreen. Das sagt der Australier.
Daniel, natürlich fragen sich alle, wie es ist, mit dem Aeroscreen zu fahren.

Was die Sicht angeht, ging das ziemlich gut. Das seitliche Sehen, bei einem Rennfahrer nicht ganz unwichtig, ist unbehindert. Was wir schon zuvor in der Box feststellen konnten, das hat sich im Fahrbetrieb bestätigt: Die Streben des Aeroscreen sind in einer Linie mit den Rückspiegeln und stören mich als Fahrer nicht. Zunächst einmal fühlt es sich recht merkwürdig an, vor sich eine solche Struktur zu haben. Aber daran werden wir uns bald gewöhnen. Ich hatte dann einen Ferrari vor mir, und auch hier stellte ich fest – was ich sehen soll, das sehe ich auch. Das gilt auch für Referenzpunkte an der Strecke, die jeder Fahrer hat. Das schaut insgesamt positiv aus.

Hast du auch einmal nach schräg oben geschaut? Denn es gibt Stimmen im Fahrerlager, die behaupten: Es wird teilweise schwierig sein, die Startampel zu sehen.

Ich habe nicht nach oben geschaut. Ich habe ja nur eine Installationsrunde gedreht, dann bin ich gleich wieder reingekommen. Ich kam also gar nicht bei Start und Ziel vorbei. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die obere Strebe meine Sicht behindern wird.

Viele Fans fragen: Aber ist das noch Formel 1?

Klar ist dieses Konzept eine Abkehr vom Üblichen in der Formel 1, und es ist naheliegend, dass die Fans hier leidenschaftlich diskutieren. Ich fände es ja selber toll, wenn wir alles so belassen könnten, wie es ist. Aber vor dem Hintergrund der Unfälle, die wir hatten, fände ich es respektlos, diesen Weg nicht zu gehen. Wenn das Normalität wird, dann werden wir uns alle daran gewöhnen. Ich finde auch nicht, es schaut so schlimm aus, wie einige das behaupten.

Wie geht es nun weiter?

Ich würde gerne noch einen Test fahren. Auf einer Piste etwa, die nicht so eben ist wie Sotschi. Oder bei einem Training in der Nacht. Dann würden mir mehr Erkenntnisse über die Sicht erhalten.

Christian Horner hat davon gesprochen, dass sich die Akustik verändert habe.

Das stimmt. Weil die Windgeräusche fehlen, hören sich Motor und alles andere ein wenig gewöhnungsbedürftig an.

Du bist auf der weichen und superweichen Mischung heute viele Runden gefahren, die Zeiten schienen sehr konstant zu sein. Seid ihr auf gutem Weg?

Ich glaube, alle Top-Fahrzeuge scheinen da wenig Probleme gehabt zu haben. Normalerweise geht der Red Bull Racing-Renner recht behutsam mit den Reifen um, aber hier scheinen alle nicht so grosse Probleme zu haben. Also ist dieser Vorteil schon mal weg. Die meisten scheinen wohl mit einem Stopp durchfahren zu wollen. Für uns wird es dann nur interessant, wenn jemand doch zwei Mal Reifen abholen muss. Aber die Beobachtung stimmt schon: Unsere Zeiten waren sehr konstant. Das ist ein gutes Zeichen für Sonntag.

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