MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Sebastian Vettel: Ferrari war schon vor Dreher kaputt

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Nicht nur Fans von Sebastian Vettel wunderten sich am Donnerstag über die zahlreichen Patzer des Ferrari-Stars. Inzwischen ist klar, warum Vettel zum Leitschienenküsser wurde.

Dreher und Leitschienenküsse – das würden wir eher von einem Monaco-Neuling erwarten, aber gewiss nicht von einem vierfachen Weltmeister. Sebastian Vettel erlebte am Donnerstag ein freies Training zum Abgewöhnen, spielte die grossen Probleme mit dem Handling aber herunter: «Ich gehe davon aus, dass wir am Samstag deutlich besser aufgestellt sein werden. Es lief einfach nicht rund. Ich bin ein paar Mal angeeckt. Optimal ist anders. Wir haben mit dem Auto ein paar Sachen probiert. Ich als Fahrer habe auch ein paar Dinge probiert. Einige davon sind eben in die Hose gegangen.»

«Zum Schluss fehlte einfach die eine, schnelle Runde. Aber die Basisarbeit stimmt. Ich hatte gestern ja gesagt: Wichtig ist, dass wir einen sauberen ersten Tag haben, um in den richtigen Rhythmus für Monaco zu kommen, und das ist mit mir heute ganz sicher nicht gelungen.»

Und doch: Neuntbeste Zeit, das ist selbst an einem mittelprächtigen Tag von Sebastian Vettel und Ferrari eine unterirdische Leistung.

Die Ferrari-Ingenieure wunderten sich schon vor dem Dreher über seltsame Abtriebswerte von Vettels Dienstwagen. Am späten Donnerstagabend wurden sie dann fündig: Der Unterboden des Ferrari war beschädigt, und zwar vor dem ersten Leitschienenkuss, das erklärt den mangelnden Abtrieb und das schwierige Handling.

Der Schaden am Boden war letztlich der Grund für den halben Dreher von Vettel in der Mirabeau, bei dem der Heppenheimer rückwärts in die Pistenbeschränkung rutschte. Später streifte Seb in der Sainte Dévote die Leitschiene, wobei die linke hintere Felge aus dem Leim ging.

Am Samstagmorgen beginnt das Roulette neu, dieses Mal mit einem intakten Unterboden. Sebastian Vettel: «Es gibt nichts, worüber ich mir Sorgen machen müsste. Wenn im Abschlusstraining alles normal läuft, dann werden wir dort stehen, wo wir auch hingehören.»

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