Riccardo Patrese: «Von Lauda bis Michael Schumacher»
Riccardo Patrese rückte im Brabham BT52 in Goodwood aus
Mit seinen 256 GP-Starts belegt Riccardo Patrese in der Liste der Piloten mit den meisten GP-Teilnahmen den fünften Platz hinter Spitzenreiter Rubens Barrichello (322), Rekord-Weltmeister Michael Schumacher (306) und dem McLaren-Duo Jenson Button (292) und Fernando Alonso (259). Zwischen seiner GP-Premiere im Monaco-Klassiker von 1977 und seinem letzten Rennen in Australien 1993 liegen denn auch 16 Jahre, 5 Monate, 2 Wochen und 3 Tage.
In dieser Zeitspanne hat Patrese viel erlebt. Er erinnert sich: «Es hat sich sehr viel verändert in dieser Zeit. Als ich begann, war die Formel 1 noch im Bann der grossen Champions wie Niki Lauda und James Hunt. Und als ich meine GP-Karriere beendete, fuhr ich gegen Michael Schumacher! In dieser Zeit habe ich unglaubliche Fahrer und auch eine unfassbare technologische Entwicklung miterleben dürfen.»
Der 62-Jährige Italiener schildert: «Als ich meine Karriere begann, hatten die Autos noch nicht viel Abtrieb oder Power, und man musste wirklich hart arbeiten, um sie auf der Strecke zu halten, denn sie rutschten sehr viel rum. Als ich meine Karriere beendete, waren die Autos viel weiter, der 1992er-Williams mit der aktiven Aufhängung war etwa eines der fortschrittlichsten Fahrzeuge überhaupt – selbst wenn man es an modernen Standards misst. Die heutigen Autos sind unglaublich komplex. Doch wir hatten damals nicht weniger radikale Änderungen, an die wir uns gewöhnen mussten, wie zum Beispiel den Turbo und die unterschiedlichsten Motoren-Typen, die gegeneinander antraten.»
Im fia.com-Interview verriet der sechsfache GP-Sieger auch: «Da spielten so viele Faktoren mit, die mir es während meiner Karriere ermöglicht haben, verschiedene Entwicklungen aus nächster Nähe mitzuerleben. Gegen Ende meiner aktiven Zeit waren die Autos sicherer und es machte auch wirklich viel Spass, sie zu fahren. Doch die 1970er-Autos haben auch ihren Reiz und sind auf ihre Weise ganz einmalig und speziell. Ich kann mich letztlich einfach nur glücklich schätzen, dass ich mich in einem so innovativen Umfeld wie der Formel 1 habe bewegen dürfen.»