Mark Webber: «In der WEC gibt es mehr Kameradschaft»
Mark Webber
Viele Fahrer würden immer noch alles dafür geben, um in der Formel 1 zu landen. Der Motorsport-Königsklasse, dem höchsten der Gefühle. Doch es gibt auch ein Leben außerhalb der Formel 1. Und auch das kann erfolgreich und erfüllend sein.
Mark Webber fuhr von 2002 bis 2013 in der Formel 1, absolvierte 215 Rennen und gewann davon neun. Für einen Titel reichte es nicht, vor allem gegen Sebastian Vettel zog er bei Red Bull Racing regelmäßig den Kürzeren. Unvergessen ist das, vorsichtig ausgedrückt, komplizierte Verhältnis der beiden. Inzwischen sind die Probleme ausgeräumt, inzwischen hat der Australier allerdings auch eine neue Berufung gefunden.
Seit 2014 fährt Webber in der WEC, 2015 holte er dort den Titel. Im Gespräch mit «eveningtimes.co.uk» sollte beide Serien miteinander vergleichen. Das Fazit fällt positiv aus: Für die Langstrecken-WM: «Die Formel 1 ist sehr individuell, was ich natürlich genossen habe, aber es ist nicht für immer. Ich werde 40 in diesem Jahr, und die WEC ist die beste Kategorie für mich», sagte Webber.
Die Vorzüge: «Dort gibt es mehr Kameradschaft, es ist ein bisschen wie beim Davis Cup. Wir arbeiten zusammen, ich teile mir das Auto mit drei anderen Fahrern und das Rennen geht über 24 Stunden, was ein großer Spaß ist.»
Man muss aber nicht erst 40 werden, um die Vorzüge zu erkennen. Seit er seinen Formel-1-Platz Ende 2011 verloren hat, musste Sebastien Buemi erfinderisch sein, um seine Karriere neu aufzubauen. Der Schweizer war erfolgreich.
2014 gewann er den WEC-Titel, zudem ist er amtierender Formel-E-Champion. Der 27-Jährige hat die Formel 1 aber nicht aus den Augen verloren, er ist aktuell weiterhin Ersatzfahrer bei Red Bull Racing.
Als Reservist durfte er zuletzt die neuen Reifen von Pirelli für 2017 testen. Sein Urteil beim Blick: «Die Autos sehen mit diesen breiteren Autos richtig geil aus – und auch im Auto macht es Spaß.» Vielleicht ja wieder in einem Stammcockpit? Buemi wird mit Renault, Haas F1 und Sauber in Verbindung gebracht.
Doch der Schweizer ist wählerisch geworden. «Es müsste schon ein gutes Angebot kommen, damit ich alles aufgebe», sagte er.