Fernando Alonso: Hätte auch im Kart enden können
Fernando Alonso
Viel wird von der Konkurrenzfähigkeit seines Arbeitgebers abhängen. Viel aber auch von der zukünftigen Formel 1 selbst, die 2017 lauter, schneller und spektakulärer werden soll.
So oder so wird der 35-Jährige die Motorsport-Königsklasse auf absehbare Zeit verlassen. Schmerzen bereitet ihm der Blick zurück auf verpasste Möglichkeiten aber ganz und gar nicht. Denn für ihn, den viele als den besten Piloten im Starterfeld halten, wäre nicht nur vom Talent her mehr drin gewesen als seine beiden Titel 2005 und 2006.
Unvergessen die Zweikämpfe mit Sebastian Vettel. Der Deutsche im Red Bull, Alonso im Ferrari. 2010 und 2012 verlor er den Titel erst beim Saisonfinale an Vettel, auch 2013 wurde er Vizeweltmeister.
«Ich war in meiner bisherigen Karriere in der glücklichen Lage, um Titel zu kämpfen. Ja, es gab mehrere gute Möglichkeiten für mich, aber aus dem einen oder anderen Grund hat es nicht geklappt», sagte Alonso formula1.com.
Auch dass er möglicherweise mehr Siege und Titel hätte holen können, sieht er entspannt. «Mein Karriereweg hatte auch beim Kartfahren enden können. Für mich ist also alles perfekt», so Alonso, der im fortgeschrittenen Alter offenbar nicht nur entspannter, sondern auch weiser geworden ist.
Natürlich sei der Erfolg wohl das wichtigste, wenn man in der Formel 1 fahre. «Podien, Siege und sogar Titel: Dies sind die Momente ultimativen Vergnügens. Aber es gibt da auch andere Dinge rund um die Formel 1», meinte er. Die Rennen rund um die Welt gaben ihm die Möglichkeit, Länder kennenzulernen, die er so womöglich nie gesehen hätte.
Eine Herangehensweise, die auch mit dem Alter gekommen ist. Denn natürlich hat man mit 19 eine andere Einstellung, eine andere Sichtweise. «Man verändert sich auf viele Arten. Das gilt für alle Arten von Beziehungen: Familie, Freunde, die Herangehensweise beim Team, die Arbeitsmethoden und die Medien natürlich.»
Und dann wird Alonso sogar philosophisch. «Alles ändert sich – nicht, weil man es in eine bestimmte Richtung verändern will, sondern weil es das Leben ist, das dich verändert. Dem kann man sich nicht entziehen – die Geschichte von Peter Pan, der nie erwachsen wird, ist nur ein Märchen.»