Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Renault: «Den Sebastian Vettel von morgen finden»

Von Andreas Reiners
Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul

Es gibt zahlreiche Gerüchte um Jolyon Palmer und Kevin Magnussen. Eines besagt, dass beide für die kommende Saison bei Renault auf der Kippe stehen.

Viele Experten im GP-Fahrerlager sind sich sicher, dass vor allem der 25-jährige Palmer um sein Cockpit kämpfen muss. Denn mit Williams-Urgestein Felipe Massa und McLaren-Honda-Altmeister Jenson Button könnten zwei hochkarätige Formel-1-Fahrer bei den Franzosen anklopfen, die dem Team mit ihrem großen Erfahrungsschatz bei der Aufholjagd auf Ferrari und Mercedes eine große Hilfe sein könnten.

Und schließlich gibt es da auch noch das vielversprechende Talent Esteban Ocon. Der 19-Jährige erhält früher als gedacht seine Chance bei Manor und könnte 2017 vom Ersatzpilot bei Renault zum Stammfahrer aufsteigen.

Doch Palmer bleibt gelassen, und erklärte gegenüber ESPN.co.uk: «Für mich ändern diese Gerüchte nichts, ich werde deshalb nicht nervös. Ich habe mich auch schon daran gewöhnt, das ist also kein Schock für mich. Ich kenne die Situation und gebe mein Bestes, ganz unabhängig davon, was irgendeiner sagt. Ich muss einfach meinen Job am Steuer erledigen.»

Und sein Chef stellte sich nun sowohl hinter ihn, als auch hinter seinen Teamkollegen. Magnussen konnte immerhin sechs Punkte einfahren, Palmer ging bislang leer aus.

«Ich hoffe, dass die Leute realisieren, dass wir unser derzeitiges Fahreraufgebot nicht abschreiben. Wir müssen sehen, wie die Saison ausgeht, aber offen gesagt machen sie einen guten Job angesichts des Materials, das sie haben», sagte Renault Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul motorsport.com.

Klar ist natürlich auch: Um in Zukunft konkurrenzfähig zu sein, ganz abgesehen vom Material, braucht es im Cockpit einen Anführer. Den findet man aber natürlich nicht so einfach. Die Lösung: Man macht ihn sich selbst.

Abiteboul nennt dabei Sebastian Vettel als Beispiel. Der viermalige Champion und Red Bull Racing seien schließlich auch zusammen mit der Zeit gewachsen. «Wenn es ein Vorbild gibt, würde ich sagen, wäre es das Vorbild, vielleicht den Vettel von morgen zu finden, zusammen zu wachsen und vielleicht zusammen Champion zu werden», sagte er. Einen existierenden Weltmeister zu kaufen, sei in der modernen Formel 1 keine absolute Notwendigkeit mehr, so Abiteboul.

Und natürlich gibt es auch schon einen ungefähren Zeitplan. «Wir haben möglicherweise das Potenzial, diesen künftigen Weltmeister zusammen aufzubauen. Vielleicht wird er 2017 bei uns sein, und wir werden zusammen 2020 Champion», rechnet Abiteboul vor. Das wären dann drei Fliegen mit einer Klappe: Eine großartige Strategie aus sportlicher, marketingtechnischer und finanzieller Sicht.

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